| Barbara Döring |
| 21.11.2025 12:00 Uhr |
Hafer enthält spezielle Gluten-Verbindungen, die Zöliakie-Patienten jedoch meist vertragen. / © Adobe Stock/airborne77
Auf vielen Internetseiten ist zu lesen, Hafer sei von Natur aus frei von Gluten. Laut Bundeszentrale für Ernährung (BZfE) entspricht das nicht ganz der Wahrheit. Tatsächlich enthält das Getreide Avenine, die zu den Gluten-Proteinen zählen. Gluten ist nicht eine einzelne Verbindung, sondern umfasst eine Gruppe von Speicherproteinen, die in einigen Getreidearten enthalten sind.
Bei der Autoimmunkrankheit Zöliakie lösen etwa die Gluten-Proteine im Weizen die stärksten entzündlichen Reaktionen der Darmschleimhaut aus. Avenine lösen dagegen bei 95 Prozent der Menschen mit Gluten-Unverträglichkeit keine Beschwerden aus. Eine allgemeine Empfehlung zum Verzehr von Hafer kann laut BZfE dennoch nicht gegeben werden, da im Einzelfall Reaktionen möglich sind.
In Haferprodukten aus dem Handel können zudem Gluten-Proteine aus Weizen enthalten sein, wenn diese etwa bei der Verarbeitung hineingelangt sind. Laut einer EU-Verordnung dürfen Lebensmittel mit Hafer nur dann als »glutenfrei« gekennzeichnet sein, wenn eine Kontamination durch andere Getreide-Proteine ausgeschlossen ist. Das Symbol dafür auf Verpackungen ist eine durchgestrichene Ähre. Das BZfE rät bei Zöliakie, den Verzehr von Hafer im Einzelfall ärztlich abzuklären.