Wann Ibuprofen, Paracetamol oder ASS nehmen? |
Drei freiverkäufliche Mittel, die gegen Schmerzen helfen, jedoch nicht immer in gleichem Maße angebracht sind. Manchmal wirkt ein Mittel besser als das andere – und manche Menschen sollten auf bestimmte Wirkstoffe ganz verzichten. / © Adobe Stock/Rainer Fuhrmann
Frei verkäufliche Schmerztabletten sind online und in jeder Apotheke vor Ort zu bekommen, eine Packung kostet oft weniger als eine Tüte Gummibärchen. Ibuprofen, Paracetamol und Acetylsalicylsäure (kurz ASS) sind die drei Wirkstoff-Klassiker. Dass sie leicht und günstig zu kaufen sind, heißt aber nicht, dass man sie leichtfertig einnehmen sollte. Manchmal wirkt ein Mittel besser als das andere – und manche Menschen sollten auf bestimmte Wirkstoffe ganz verzichten. Ein Schmerzmediziner und eine Apothekerin liefern einen Überblick:
Das lässt sich pauschal nicht sagen, die Antwort hängt vom Einzelnen und seiner Schmerz-Situation ab. Grundsätzlich gilt zwar: »Je früher man gegen den Schmerz vorgeht, desto effektiver wirken geringe Dosen«, sagt Michael Überall. Er ist Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin und Präsident der Deutschen Schmerzliga.
Wenn der Schmerz noch zu tolerieren ist und nicht zu stark beeinträchtigt, rät er jedoch, auf Schmerzmittel eher zu verzichten. Und auch dann, wenn die Beschwerden vielleicht nach einer kurzen Pause wieder abflauen – oder man noch nichts anderes versucht hat, wie etwa Entspannungstechniken.
Ist ein Schmerzmittel nötig, dann sollte man sich an die empfohlene Dosierung, Häufigkeit und Dauer halten. Nur dann seien die Medikamente noch sicher. »Ansonsten können auch beträchtliche Nebenwirkungen auftreten«, warnt Michael Überall.
Und bei Schmerz lohnt immer auch, zu hinterfragen, was genau dahintersteckt – anstatt ihn wegzudrücken. »Schmerz ist ein Signal des Körpers und nicht die Ursache selbst«, sagt Ursula Funke, Vizepräsidentin der Bundesapothekerkammer und Leiterin einer Apotheke in Wiesbaden. Sinnvoll könne eine Tablette zum Beispiel nach einer Knie-OP sein oder auch, um bei Zahnweh die Zeit bis zum Arztbesuch zu überbrücken.