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Diabetes

Wann Insulin dick macht

Nicht nur in der Allgemeinbevölkerung und bei Typ-2-Diabetikern tragen zu viele Menschen zu viel Gewicht mit sich herum, sondern auch bei Typ-1-Diabetikern steigt die Zahl der Übergewichtigen an. Bei Letzteren scheint auch die Art der Therapie eine Rolle zu spielen.
AutorKontaktIsabel Weinert
Datum 09.07.2025  12:00 Uhr

Für Diabetiker ist es wesentlich, Normalgewicht zu halten oder zu erreichen. Denn jedes Kilogramm zu viel verschlechtert die Insulinsensitivität. Das erschwert gute Blutzuckerwerte, die aber für ein gesundes Leben perspektivisch von großer Bedeutung sind. Nun zeigt eine Studie von Endokrinologen des Boston Medical Center, dass die erwünschte verbesserte Blutzuckereinstellung auch unerwünschterweise in vielen Fällen das Körpergewicht ansteigen lässt – wenn Diabetiker nicht ganz besonders aufpassen.

Dabei nahmen die Forschenden die sogenannten AID-Systeme (automated insulin delivery) unter die Lupe, bei denen ein Glucosesensor und eine Insulinpumpe über verschiedene Algorithmen so zusammenarbeiten, dass die bedarfsgerechte Versorgung des Typ-1-Diabetikers in Teilen automatisiert läuft. Das verbessert oft die Blutzuckereinstellung. 

Die Wissenschaftler analysierten retrospektiv die Informationen von 97 Menschen mit Typ-1-Diabetes aus größtenteils sozial benachteiligten Umständen. Davon behandelten zu Studienbeginn weniger als 15 Prozent ihren Diabetes mit einer Insulinpumpe und der durchschnittliche Blutzuckerlangzeitwert HbA1c lag bei 8,7 Prozentpunkten, also deutlich zu hoch. Ein Jahr nach der Umstellung aller Patienten auf AID-Systeme hatte sich der HbA1c um 1,1 Prozentpunkte verbessert. Allerdings hatten die Probanden auch an Gewicht zugelegt – im Schnitt um 2,3 Kilogramm.

Die Studienautoren führen die Gewichtszunahme einerseits darauf zurück, dass aufgrund der verbesserten Blutzuckereinstellung weniger Glucose über den Urin ausgeschieden wird, also weniger Energie über diesen Weg verlorengeht, die dem Körper dann zur Verfügung steht. Dieser Effekt scheint einen anderen zu überwiegen, der Kalorien einspart, nämlich das seltenere »Gegen-Unterzucker-anessen-müssen«, weil Unterzuckerungen mit AID-System seltener auftreten als bei der Therapie mit Insulinpen oder Insulinpumpe. 

Erschwerend kommt hinzu, dass das »Ich-bin-ja-so-gut-wie-gesund«-Gefühl, das AID-Systeme vermitteln können, dazu führen, dass manche Diabetiker weniger Maßhalten beim Essen.

Ärzte und Mitarbeitende in Apotheken können dazu beitragen, dass Typ-1-Diabetiker durch eine erwünschte verbesserte Blutzuckereinstellung möglichst wenig zunehmen. Dazu sollten sie sie über die oben erwähnten Zusammenhänge aufklären und über eine Ernährung, die eine Gewichtszunahme eher unwahrscheinlich macht sowie über die positiven Effekte von Bewegung und speziell Kraftsport auf den Energieverbrauch. Stabile Blutzuckerwerte bei ausgewogener Ernährung, Bewegung und möglichst wenigen Unterzuckerungen, gegen die der Diabetiker anessen muss – das braucht immer wieder Disziplin. Auch dabei können PTA unterstützen, indem sie versuchen, Betroffene zu motivieren. Nicht einfach, aber wichtig.

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