Ein Herz für die Blutspende / © Getty Images/AnnaStills
Jeden Tag werden in Deutschland etwa 15.000 Blutspenden benötigt. Aufgrund der kurzen Haltbarkeit von Blutpräparaten ist es wichtig, kontinuierlich zu spenden. Schätzungen zufolge werden rund 80 Prozent der Menschen in Deutschland in ihrem Leben zumindest einmal auf Blutpräparate angewiesen sein – doch nur knapp drei Prozent der Bevölkerung spenden regelmäßig Blut, teilt der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuz mit.
Erhöhte Infektionszahlen – wie jetzt in Herbst und Winter – wirken sich zusätzlich negativ auf das Spendeaufkommen aus. Je nach Schwere des Infekts richtet sich die sogenannte Rückstellfrist, bis man wieder Blutspendetermine wahrnehmen kann.
Der DRK-Blutspendedienst rät zu folgenden Wartezeiten:
Eine Influenzaimpfung ist übrigens kein Rückstellgrund. Wer sich gegen Grippe hat impfen lassen und sich rundum wohl fühlt, darf bereits einen Tag nach der Impfung wieder Blut spenden. Das gilt freilich auch für alle anderen Impfungen mit Totimpfstoffen.
Eine ausführliche Auflistung von Medikamenten, bei denen keine Blutspende möglich wäre, gibt es im Übrigen nicht. »Oftmals ist es nicht das Medikament, das Auskunft über den Rückstellungszeitraum gibt, sondern die dahinterliegende Krankheit«, begründet der DRK-Blutspendedienst. Die Experten betonen, dass eine Arzneimitteleinnahme nicht generell zum Ausschluss für eine Blutspende führt. Nehmen die Patienten etwa Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen ein, könne dennoch das Erythrozytenkonzentrat und das Plasma verwendet werden.
Auch interessant: Beim Blutspendetermin wird die Spende speziell markiert. Ein brauner Aufkleber bedeutet zum Beispiel, dass aufgrund bestimmter Medikamenteneinnahme nur ein Erythrozytenkonzentrat hergestellt werden kann, bei einem lilafarbenen Aufkleber kann kein Frischplasma daraus hergestellt werden.
Und wie sieht die Rückstellfrist bei Menschen mit frisch gestochenen Tätowierungen aus? Der DRK-Blutspendedienst hält eine viermonatige Wartezeit für angemessen. Die Begründung: »Wir vom DRK-Blutspendedienst können nicht nachvollziehen, wo und unter welchen hygienischen Bedingungen das Tattoo gestochen wurde. Die Tätowierung an sich stellt nicht das Problem dar, sondern der Fakt, dass die Haut penetriert wurde. Um sicherzustellen, dass keine Infektion oder Entzündung vorliegt, gibt es eine viermonatige Wartezeit. Sollte es etwa zu einer Hepatitisinfektion gekommen sein, ist sie nach vier Monaten im Blut nachweisbar.«
Coronaviren lösten bereits 2002 eine Pandemie aus: SARS. Ende 2019 ist in der ostchinesischen Millionenstadt Wuhan eine weitere Variante aufgetreten: SARS-CoV-2, der Auslöser der neuen Lungenerkrankung Covid-19. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronaviren.