Wann sind Schwellungen gefährlich? |
Verena Schmidt |
20.10.2025 14:00 Uhr |
Dicke, geschwollene Beine sind meist Folge von Ödemen, können aber auch Symptom einer tiefen Beinvenenthrombose sein. / © Getty Images/fcafotodigital
Schwellungen an einem oder beiden Beinen sind meist Folge eines Ödems, also einer Ansammlung von Gewebsflüssigkeit (Lymphe), die durch ein Ungleichgewicht zwischen Bildung und Abfluss entsteht. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) in einer Pressemittelung hin.
Zu viel Lymphe werde etwa gebildet, wenn die Venenklappen geschwächt sind, das Blut in die Beine zurücksackt und den Druck in den Kapillaren erhöht. Darüber hinaus können Beinschwellungen bei Herz- oder Nierenschwäche auftreten, bei starkem Eiweißmangel oder als Nebenwirkung mancher Medikamente. Ödeme können auch entstehen, wenn die Durchlässigkeit der Gefäßwände zunimmt, beispielsweise aufgrund von Entzündungen oder hormonell bedingt.
»Bei jeder Schwellung der Beine sollte frühzeitig ärztlicher Rat eingeholt werden«, betont DGG-Experte Dr. Hans-Walter Fiedler vom Gefäßmedizinischen Versorgungszentrum Kreis Soest. Ein echter Notfall liegt laut DGG vor, wenn die Schwellung auf eine tiefe Beinvenenthrombose zurückgeht – das sollte bei neu auftretenden Schwellungen per Ultraschalluntersuchung abgeklärt werden. Bei einer akuten Schwellung beider Beine müsse man auch an eine höherliegende Thrombose im Bauchraum, eine »Vena-cava-Thrombose«, denken.
Gegen die Schwellung sind in der Regel konservative Verfahren wie das Tragen von Kompressionsstrümpfen, Lymphdrainage und Gewichtsreduktion hilfreich. »Hier können und müssen Betroffene auch selbst aktiv werden: Beine hochlagern, sich regelmäßig bewegen, nicht zu lange sitzen und stehen sind einfache, aber wirksame Maßnahmen«, so Fiedler. Je nach Grunderkrankung könne zudem die Einnahme entwässernder Medikamente sinnvoll sein, eventuell auch eine Thromboseprophylaxe.