Wann welche Waage geeignet ist |
Penibles Arbeiten mit der Analysenwaage ist beim Abwiegen von Wirkstoffen angesagt. / © Getty Images/Matthias Tunger
Wann ist welcher Waagentyp zu benutzen? Prinzipiell gilt laut Apothekerin Dr. Sandra Barisch : Eine Feinwaage, auch Analysenwaage genannt, ist etwa 100-mal genauer als eine Rezepturwaage, die auch als Präzisionswaage bezeichnet wird.
Die Rezepturexpertin erklärte an einem konkreten Beispiel: »Für Wirkstoffe gilt eine Einwaagegenauigkeit von 1 Prozent. Will man 10 Gramm eines Wirkstoffes einwiegen, sind 0,1 Gramm Abweichung erlaubt. Die Rezepturwaage hat eine Ablesbarkeit von 0,01 Gramm, das heißt, sie ist geeignet, um auf 0,1 Gramm genau einzuwiegen. Solltet Ihr jedoch nur 0,1 Gramm, also 100 Milligramm, einwiegen wollen, beträgt die erlaubte Abweichung von 1 Prozent also 1 Milligramm. Deshalb ist hierfür eine Analysenwaage zu verwenden, weil sie eine Ablesbarkeit von 0,1 Milligramm hat.«
Gemäß Empfehlungen des DAC/NRF können kleinere Massen als 0,010 Gramm oder 0,020 Gramm nicht mehr direkt abgewogen werden; es sind dann Stammverreibungen oder Rezepturkonzentrate zu verwenden. Das ZL empfiehlt übrigens sicherheitshalber die Grenze schon bei 100 Milligramm Mindesteinwaage.
Was bedeuten eigentlich die Symbole und Kennzeichnungen auf dem Gehäuse der Waage und inwiefern helfen sie bei der Arzneimittelherstellung?
Der Wägebereich ist demzufolge die Spanne zwischen Mindestlast und Höchstlast, erklärt die Apothekerin. Grundsätzlich gelte, dass im untersten Teil des Wägebereichs eine Waage immer am genauesten arbeitet. Das bedeutet für beide Waagetypen, besser kleine, leichte Wägegefäße als schwere zu verwenden, um Wägefehler zu minimieren.
Kurz, anschaulich und praxisrelevant: In den Rezeptur-Videos von PTA-Forum, PTA Channel und DAC/NRF erklärt Apothekerin Dr. Sandra Barisch das Einmaleins der Arzneimittelherstellung in der Apotheke. So sind viele gute Tipps des DAC/NRF-Expertenteams für den Rezepturalltag jederzeit abrufbar.