Wann zum Betriebsarzt? |
Betriebsärztinnen und -ärzte bieten darüber hinaus unter anderem allgemeine Impfungen sowie Beratung bei Gesundheitsproblemen oder Wiedereingliederung nach längerer Auszeit an. Auch die Themen Gesundheitsförderung, Prävention und Arbeitsschutz bilden sie ab. Sie übernehmen teils auch sogenannte Einstellungsuntersuchungen – sie dienen dem Arbeitgeber dazu, allgemein Auskunft über die gegenwärtige Eignung eines Bewerbers oder einer Bewerberin für einen zu besetzenden Arbeitsplatz zu erlangen.
Beispiel: Wer sich auf eine Stelle im Gesundheitsbereich beworben hat und dort mit allergenen Stoffen im Labor zu tun haben wird, kann zum Beispiel auf Allergien oder Asthma getestet werden.
Die Kosten für den Betriebsarzt oder die Betriebsärztin zahlt grundsätzlich das jeweilige Unternehmen.
»Immer dann, wenn etwas zu klären ist, was die Erwerbstätigkeit einschränken könnte oder wenn es den Verdacht gibt, dass gesundheitliche Beschwerden von der Arbeit kommen«, sagt Liebers.
Ein Beispiel: Ein Beschäftigter in einer metallverarbeitenden Firma hat ein Ekzem an der Hand. Die genaue Ursache ist unklar, aber es gibt den Verdacht, dass das Ekzem bei der Arbeit entstanden ist. Der Betriebsarzt könne den Beschäftigten dazu beraten, wie er weiter vorgeht. Zum Beispiel, wie er den individuellen Hautschutz verbessert.
Auch sei zu klären, ob das Ekzem gegebenenfalls als Verdacht auf das Vorliegen einer Berufskrankheit bei der zuständigen Unfallversicherung zu melden ist, so Liebers.
Generell gilt die ärztliche Schweigepflicht. »Das heißt, Betriebsärzte dürfen nur mit ausdrücklicher Einwilligung des oder der Beschäftigten persönliche oder medizinische Daten an den Arbeitgeber weiterleiten«, sagt Liebers. Die Betriebsärztin oder der Betriebsarzt informiert den Arbeitgeber nur allgemein darüber, wie gegebenenfalls die Arbeitsbedingungen in einem Unternehmen verbessert werden können.
Beschäftigte können sicher sein, dass vom Betriebsarzt die Vertraulichkeit ihrer persönlichen und medizinischen Daten garantiert ist. Beschäftigte sind aber aufgefordert, sich von einem Betriebsarzt beraten lassen, wenn sie vermuten, dass gesundheitliche Beschwerden mit dem Job zu tun haben. »Nur so lassen sich unter Umständen an einem Arbeitsplatz Risiken für die Gesundheit erkennen«, so Liebers.