Warnung vor Wundermittel |
Genau anschauen, prüfen und dann dagegen entscheiden – das ist ein sinnvolles Vorgehen, wenn es um obskure Heilversprechen geht. / Foto: Adobe Stock/WunderBild/LUCKAS Kommunikation
Gesundheitsfördernde Wirkungen des Mittels sind nicht belegt, wohl aber schädigende Effekte wie etwa Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Schon vor Jahren machte das Produkt von sich reden – und auch damals warnten die Behörden. Jetzt erlebt es offenbar eine Renaissance, denn nun wird auch eine Wirksamkeit gegen Covid-19 postuliert. Bei MMS handelt es sich um Natriumchlorit-Lösung. Meist gehört eine zweite Flasche mit einer verdünnten Säure als »Aktivator« dazu. Wird Natriumchlorit damit versetzt, entsteht Chlordioxid, eine stark reizende und reaktive Verbindung, die üblicherweise zur Desinfektion und zum Bleichen verwendet wird.
Achtung: Seit Behörden vermehrt vor MMS warnen, verwenden Verkäufer immer häufiger die Begriffe CDL (Abkürzung für »Chlordioxidlösung«) oder CDS (Abkürzung für den englischen Begriff »Chlordioxide Solution«). Wer mit diesen Substanzen zum Zwecke der Heilung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten Handel treibt, muss ein behördliches Zulassungsverfahren durchlaufen. Denn das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat die »Miracle Mineral Supplement«-Produkte MMS und MMS2 bereits 2015 als zulassungspflichtige und bedenkliche Arzneimittel eingestuft.