PTA-Forum online Avoxa
instagram facebook
Verschleppte Erkältung

Warum Auskurieren so wichtig ist

Der Alltag muss doch weitergehen – und das Training vielleicht auch. So denken viele und kurieren Infekte nicht anständig aus. Welche Folgen das haben kann und wann ein Arztbesuch angesagt ist.
AutorKontaktdpa
Datum 10.10.2025  16:00 Uhr

»Das bisschen Husten und Schnupfen wirft mich nicht aus der Bahn«: Kennen Sie Gedanken wie diesen? Powern Sie auch mit kratzendem Hals und müdem Körper weiterhin durch – vielleicht, weil es gefühlt nicht anders geht? Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen: Unser Körper braucht bei einer Erkältung vor allem eines – Ruhe, damit das Immunsystem die Erreger möglichst gut bekämpfen kann.

Schonen wir uns nicht genug, riskieren wir, dass der Infekt umso länger bleibt – wir womöglich zwei Wochen später mit einer dicken Nasennebenhöhlenentzündung im Wartezimmer der Ärztin oder des Arztes sitzen. Wie es zu verschleppten Erkältungen kommt – und wie man sie vermeiden kann:

1. Was passiert bei einer Erkältung im Körper?

»Es handelt sich dabei in aller Regel um eine Entzündung der oberen Atemwege, also zum Beispiel der Schleimhäute in Nase, Hals und der Bronchien«, sagt Torben Ostendorf. Er ist niedergelassener Hausarzt und Vorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Sachsen. Übeltäter sind üblicherweise Viren.

Es geht uns dann schlecht, weil unser Immunsystem die Erreger bekämpft. »Hier reagiert der Körper mit diversen Abwehrmechanismen, die sich dann in verschiedenen Symptomen äußern können«, sagt Jakob Maske. Er ist Sprecher des Bundesverbandes Kinder- und Jugendärzte BVKJ. Typisch sind Husten, Halsschmerz, Schnupfen und Abgeschlagenheit.

Das Immunsystem beseitigt also die Viren und bildet außerdem Antikörper, um möglichst nicht noch einmal am gleichen Erreger zu erkranken. Das geschieht durch die Produktion von sogenannten Gedächtniszellen, die im Körper verbleiben. Bei einer erneuten Infektion können sie reaktiviert werden und so die Viren schneller bekämpfen. Kurz gesagt: So ein grippaler Infekt beschert dem Immunsystem ganz schön viel Arbeit – und die sollten wir unserem Körper so einfach wie möglich machen.

2. Wie kommt es zu verschleppten Infekten?

»Während einer Erkältung ist es wichtig, den Körper nicht zusätzlich zu belasten«, sagt Torben Ostendorf. Heißt: keinen Sport treiben und im Alltag einen Gang zurückschrauben. »Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Immunsystem sich nicht auf die Bekämpfung der Entzündung konzentrieren kann«, sagt der Hausarzt – Startpunkt für einen verschleppten Infekt.

Das gilt übrigens auch bei leichten Infekten, die nur milde Symptome mit sich bringen. Auch dann kann es zu Komplikationen kommen, so Jakob Maske. Komplikation bedeutet dabei: Weil das Immunsystem nicht gut arbeiten kann, breiten sich Viren weiter im Körper aus. »Die Folgen können sein, dass aus einem Schnupfen eine Nasennebenhöhlenentzündung wird oder aus einem Husten eine Bronchitis oder sogar eine Lungenentzündung entsteht«, sagt Torben Ostendorf.

Es kann sogar passieren, dass aus einem vermeintlich harmlosen Infekt eine Herzmuskelentzündung wird. »Spätestens damit ist überhaupt nicht mehr zu scherzen«, so der Hausarzt. Bei einer Herzmuskelentzündung, auch Myokarditis genannt, befallen die Viren nämlich Herzmuskelzellen. Auch die Immunreaktion des Körpers kann die Zellen schädigen. Das kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Pumpleistung des Herzens abnimmt oder Herzrhythmusstörungen entstehen.

3. Warnzeichen für zu wenig Erholung bei einem Infekt

Von einer Erkältung erholt man sich meist nach etwa einer Woche. Halten die Symptome länger an, kann das auf einen verschleppten Infekt hindeuten. »Typische Warnzeichen sind, dass man anhaltend körperlich schwach ist oder das Fieber nicht nach spätestens vier Tagen weggegangen ist«, sagt Jakob Maske. Auch eine Verschlechterung der Symptome ist ein Alarmsignal. Übrigens:

  • Eine Nasennebenhöhlenentzündung zeigt sich meist durch ein starkes Druckgefühl in Stirn, Nase, Wange oder Oberkiefer. »Dieses wird dann beim Bücken in der Regel deutlich stärker«, sagt Torben Ostendorf.
  • Typisches Anzeichen für eine Bronchitis ist Husten mit Auswurf. »Viele Betroffenen leiden dann auch unter Fieber«, so der Hausarzt.
  • Die Symptome einer Herzmuskelentzündung sind sehr variabel. Häufig zeigen sich Beschwerden wie Müdigkeit oder Schwindel. Auch Luftnot, Herzstolpern und Brustschmerzen können auf eine Myokarditis zurückgehen.

4. Wann sollte man mit einem Infekt zum Arzt?

»Immer, wenn die genannten Warnzeichen auftreten oder wenn man selbst für sich ungewohnte Krankheitszeichen wahrnimmt, sollte man ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen«, sagt Jakob Maske. Auch hohes Fieber von über 39 Grad kann ein Alarmsignal sein und sollte daher ärztlich abgeklärt werden, rät Hausarzt Torben Ostendorf. Dies gilt besonders für Risikopatientinnen und -patienten mit chronischen Krankheiten. Diese Gruppe sollte generell vorsichtiger sein und früher Rat in der Hausarztpraxis suchen.

5. Was darf man sich zumuten, wenn man erkältet ist?

Mit einer Erkältung ist es meist möglich, den Alltag mit wenigen Einschränkungen zu bewältigen. Auch gegen Spaziergänge spricht nichts, wenn man sich danach fühlt. »Leichte körperliche Anstrengungen sind erlaubt, jedoch natürlich im Infekt kein Sport«, sagt Jakob Maske. »Leistungssport sollte auch bis zu zwei Wochen nach einem Infekt nicht in voller Intensität erfolgen.« Das gibt dem Körper genügend Zeit, sich zu regenerieren.

Generell gilt für alle, die von einer Erkältung geplagt sind: »Man sollte sich so viel Ruhe wie möglich gönnen«, sagt Torben Ostendorf. Auch intensive Arbeitstage seien deshalb tabu.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
TEILEN
Datenschutz

Mehr von Avoxa