Warum Glaukome oft erst spät entdeckt werden – und die Folgen |
Katja Egermeier |
15.03.2024 13:00 Uhr |
Professorin Dr. Stephanie Joachim von der DOG betont daher die Wichtigkeit einer rechtzeitigen Diagnose und Therapie. Sie empfiehlt eine Früherkennung durch regelmäßige Termine beim Augenarzt, insbesondere, wenn eine erbliche Belastung für Glaukomerkrankungen bekannt ist. Dann sollten Betroffene bereits ab einem Alter von 40 Jahren an regelmäßige augenärztliche Untersuchungen denken, die jedoch nur in speziellen Fällen von der Krankenkasse übernommen werden (siehe Kasten).
Ist ein Glaukom diagnostiziert, besteht die Therapie meist in einer Senkung des Augeninnendrucks – durch spezielle Augentropfen, einer Lasertherapie oder einen chirurgischen Eingriff. Prokosch betont in diesem Zusammenhang nochmals, dass die Therapie nicht der Besserung des Sehvermögens dient, sondern dessen Erhaltung. »Was man durch eine Vielzahl an Studien aber sicher weiß, ist: Eine frühzeitige Diagnosestellung kann Erblindung fast immer verhindern. « Angst vor dem Glaukom müsse man daher nicht haben.
Viele Augenarztpraxen bieten eine Untersuchung zur Früherkennung eines Glaukoms an. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür aber nur bei
Andernfalls muss die Glaukom-Früherkennungsuntersuchung als »individuelle Gesundheitsleistung« (IGeL) selbst bezahlt werden. Eine Glaukom- und Netzhautvorsorge kostet inklusive Beratung zwischen 30 und 50 Euro.
Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) bezweifelt mangels aussagekräftiger Studien (noch), dass eine allgemeine Früherkennungsuntersuchung der Verbreitung des Glaukoms tatsächlich entgegenwirkt. Die meisten Augenärzte hingegen empfehlen regelmäßige Untersuchungen zur Früherkennung eines Glaukoms ab dem 40. Lebensjahr.