Warum Jodsalz das bessere Salz ist |
Schmecken Sie Ihr Essen mit Jodsalz ab? Für die Gesundheit Ihrer Schilddrüse ist das eine gute Sache. Warum das so ist – und wer zusätzlich mit jodhaltiger Nahrungsergänzung nachhelfen sollte. / © Getty Images/Olga Gont
Denn Jod ist ein lebenswichtiges Spurenelement, erklärt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Unser Körper kann es nicht selbst herstellen, unsere Schilddrüse braucht es aber für die Produktion von Schilddrüsenhormonen.
Diese Hormone sind wichtig, um Energiestoffwechsel, Körpertemperatur, Immunsystem und Prozesse im Gehirn zu regulieren. Bekommt unser Körper zu wenig Jod, kann es etwa passieren, dass unsere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit einknickt und sich die Schilddrüse auf Dauer vergrößert.
Doch wie können wir sichergehen, dass wir genug Jod zu uns nehmen? Wer Mahlzeiten zu Hause stets mit Jodsalz würzt, legt einen guten Grundstein. Ebenfalls dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) zufolge hilfreich: Jodreiche Lebensmittel in die Ernährung einbauen. Dazu zählen Fisch, Milchprodukte und Eier. Bei verarbeiteten Produkten lohnen sich ein kurzer Check der Verpackung oder eine kurze Nachfrage an der Frischetheke, ob jodhaltiges Salz bei der Herstellung verwendet wurde.
Wer teilweise oder ganz auf tierische Lebensmittel verzichtet, kann auch mit jodhaltiger Nahrungsergänzung nachhelfen. Dem BZfE zufolge sollte das aber nach ärztlicher Beratung passieren. Auch für Schwangere ist es sinnvoll, Jod zu ergänzen, rät das Netzwerk »Gesund ins Leben«. Denn ein Jodmangel kann unter anderem zu verminderten kognitiven Fähigkeiten des Kindes führen.
Auch wenn Jod für die Gesundheit wichtig ist: Übertreiben sollte man es mit Salz generell nicht, schließlich lässt ein hoher Salzkonsum das Risiko für Bluthochdruck steigen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät: nicht mehr als 6 Gramm Salz am Tag. Das entspricht einem Teelöffel.
Wie das Bundesernährungsministerium (BMEL) berichtet, galt der Jodmangel in Deutschland in den 2000er-Jahren als weitgehend behoben. Inzwischen ist er zurückgekehrt und die Menschen hierzulande nehmen durchschnittlich nur etwa zwei Drittel der empfohlenen Jodmenge auf. Unter den Erwachsenen sind es laut Robert-Koch-Insitut etwa 30 Prozent, unter Kinder und Jugendlichen 44 Prozent, die einen Jodmangel aufweisen. Bei den Über-60-Jährigen solle die Wahrscheinlichkeit sogar bei knapp 50 Prozent liegen.
Der Grund: Wir verzehren vermehrt verarbeitete Lebensmittel. Lebensmittelverarbeitende Unternehmen nutzen laut BZfE seltener jodiertes Speisesalz. Das könne an Handelshindernissen liegen, an fehlenden Anzreizen für die Hersteller mit Jodzusatz zu werben oder auch an dem sinkenden Bewusstsein hinsichtlich der Folgen einer Jodunterversorgung.