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Neues Alzheimer-Medikament

Warum Leqembi nur für wenige geeignet ist

Ab heute ist mit Leqembi® das erste Medikament in Deutschland verfügbar, das das Fortschreiten einer frühen Alzheimer-Demenz verlangsamen kann. Mit dem neuen Arzneimittel verbinden viele Menschen große Hoffnungen. Doch es könnte nur für wenige Betroffene geeignet sein.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 01.09.2025  16:00 Uhr

Mit Leqembi, das den monoklonalen Antikörper Lecanemab enthält, wurde erstmals in der EU ein Medikament zur Behandlung der frühen Alzheimer-Demenz zugelassen, das das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen kann. Seit heute ist das Präparat des Herstellers Eisai verfügbar.

Lecanemab ist zur Anwendung bei Patienten mit milden kognitiven Einschränkungen (MCI), einem frühen Stadium der Alzheimer-Erkrankung, bestimmt. Es wirkt nicht nur symptomatisch, sondern kann die schädlichen Amyloid-β-Ablagerungen im Gehirn reduzieren und somit das Fortschreiten der Erkrankung um einige Monate verlangsamen, wenn es frühzeitig eingesetzt wird.

Vor der Anwendung muss ein Gentest gemacht werden. Da bei Patienten mit zwei Kopien des Alzheimer-Risikogens ApoE ε4 das Risiko für schwere Nebenwirkungen erhöht ist, darf das Medikament nur bei Patienten mit nur einer oder keiner Kopie von ApoE ε4 angewendet werden. Zudem sind eine Magnetresonanztomografie (MRT) und geeignete Tests auf eine Amyloid-β-(Aβ-)Pathologie vorgeschrieben. Dazu gehört eine Lumbalpunktion.

Das neue Medikament darf nur bei der empfohlenen Patientengruppe angewendet werden. Die Verschreibung ist an ein kontrolliertes Zugangsprogramm geknüpft. Das bedeutet: Alle Patienten, die Leqembi erhalten, müssen in einem zentralen, EU-weiten Registrierungssystem erfasst werden. Das erfolgt über die behandelnde Arztpraxis. »Wir gehen davon aus, dass im Regelfall die behandelnden Ärztinnen und Ärzte direkt durch die versorgende Apotheke beliefert werden«, heißt es von Herstellerseite.

Zwischen Bedarf und Realität

Mit dem Medikament verbinden viele Menschen große Hoffnungen. Auch von den Medien wurde die Markteinführung in den vergangenen Tagen oft aufgegriffen. Doch wie die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) mitteilt, sind nur wenige Alzheimer-Patienten für Lecanemab überhaupt geeignet. So könnten es nur etwa 800 Patienten pro Jahr in Deutschland sein. Die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft ist da optimistischer. Sie geht von aktuell etwas mehr als 200.000 Alzheimer-Patienten in Deutschland aus, von denen sich schätzungsweise 73.000 noch im frühen, mit Lecanemab behandelbaren Stadium befinden und keine oder nur eine ApoE-ε4-Mutation haben.

»Die Gedächtnisambulanzen sind gut auf den Einsatz von Lecanemab vorbereitet und können sowohl die Diagnostik als auch die Therapie direkt umsetzen«, sagt Professor Dr. Peter Berlit, DGN-Generalsekretär und niedergelassener Neurologe. »Um wirklich alle Betroffenen zu versorgen und in der Breite das Medikament einsetzen zu können, werden auch neurologische Praxen miteinbezogen werden müssen.« Allerdings brauche es dazu eine ausreichende Vergütung für Diagnose, Behandlung und Monitoring.

Für niedergelassene Kollegen, die jetzt schon lange Wartezeiten haben, sei die aufwendige Diagnostik vor der Therapie und die komplexe Infusionstherapie kaum durchführbar, so Professor Dr. Thomas Duning, Chefarzt der Klinik für Neurologie, Klinikum Bremen Ost. »Die ambulante Demenzdiagnostik mit neuropsychologischer Testung, Liquorpunktion, aufwendiger MRT-Bildgebung und genetische Testungen ist aktuell nicht ausreichend refinanziert, sodass sie trotz Zulassung des Medikaments sicher nicht ausreichend angeboten werden wird.«

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