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Häufigkeit und Prognose

Warum man so selten von »Herzkrebs« hört

Krebs kann theoretisch überall im Körper entstehen – sogar am Herzen. Dennoch hört man nur selten von »Herzkrebs«. Warum das so ist und welche Heilungschancen es gibt, erklärt der Krebsinformationsdienst.
Katja Egermeier
06.01.2025  14:00 Uhr

Krebs entsteht, wenn sich Körperzellen unkontrolliert vermehren und bösartiges Gewebe bilden, das meist in umliegende Strukturen hineinwächst und diese zerstört. Auch am Herzen können solche Zellveränderungen auftreten, doch laut dem Krebsinformationsdienst kommt das extrem selten vor – so selten, dass Herztumoren in Statistiken kaum erfasst werden. »Wahrscheinlich gibt es in Deutschland nur wenige Einzelfälle von Tumoren im Herzen«, erklärt der Krebsinformationsdienst. Daher lassen sich auch keine spezifischen Beschwerden oder Symptome benennen. Experten vermuten, dass das seltene Auftreten von Herztumoren damit zusammenhängt, dass sich Herzzellen kaum noch teilen.

Primäre Herztumoren meist gutartig

Herztumoren können sowohl gutartig als auch bösartig sein. Laut dem Krebsinformationsdienst sind über 75 Prozent der Herztumoren gutartig. Entscheidend ist dabei der Ursprung des Tumors: Primäre Herztumoren, die direkt im Herzen entstehen, sind zwar selten, aber meist gutartig. Sekundäre Herztumoren hingegen, die als Metastasen von anderen Krebsarten wie Haut-, Lungen- oder Brustkrebs ins Herz streuen, sind hingegen immer bösartig.

»Herzkrebs« ist jedoch keine eigenständige Krebsart. Die meisten bösartigen primären Herztumoren sind laut dem KID Weichteilsarkome. Sie können sich in Geweben wie Muskeln, Blutgefäßen, Binde- und Stützgewebe im ganzen Körper entwickeln. Im Herzen kann ein Sarkom an den Herzblutgefäßen (Angiosarkom) entstehen oder im Muskel- und Bindegewebe.

Da spezifische Symptome meist fehlen, wird die Diagnose oft erst gestellt, wenn der Tumor bereits Metastasen gebildet hat. »Daher ist die Prognose oft ungünstig«, so der KID. Ein Sarkom müsse immer operativ entfernt werden. Ist das vollständig möglich, könne jedoch eine Heilung möglich sein. Doch auch ein gutartiger Herztumor sei aufgrund seiner Lage häufig problematisch, so der KID, und müsse daher operativ entfernt werden.

Gutartige primäre Herztumoren
circa 75 % der Fälle
Bösartige primäre Herztumoren
circa 25 % der Fälle
Bösartige sekundäre Herztumoren
• Myxome: rund 50 Prozent der Herztumoren, entwickeln sich meist spontan, zu etwa 75 Prozent im linken Vorhof, zu 23 Prozent im rechten Vorhof, sehr selten in den Hauptkammern

• Lipome: abgekapselte Fettansammlungen, für etwa 10 - 20 Prozent aller gutartigen Herztumoren verantwortlich, können überall im Herzen entstehen

• Papilläre Fibroelastome: betreffen meist die Aorten- oder die Mitralklappen, treten meist im höheren Lebensalter auf, machen etwa 8 Prozent aller gutartigen Herztumoren aus

• Rhabdomyome: oft bei Kindern (meist jünger als 1 Jahr), selten bei Erwachsenen, oft im Zusammenhang mit einer Erbkrankheit (Tuberöse Sklerose, ca. 80 Prozent)

• Fibrome: bei Kindern die zweithäufigsten gutartigen Herztumoren, bei Erwachsenen machen sie ungefähr 3 Prozent aus, bilden sich in der Wandschicht der Ventrikel, bis zu zehn Zentimeter groß

• Hämangiome: Ursprung im Gefäßsystem, machen rund 2 Prozent aller primären, gutartigen Herztumoren aus, können in jedem Alter vorkommen, in allen Kammern des Herzens
• Angiosarkom: betrifft besonders Männer in mittlerem Lebensalter, entwickeln sich bevorzugt in der rechten Herzhälfte, meist im rechten Vorhof, ist mit circa 30 Prozent der häufigste bösartige Herztumor

• Rhabdomyosarkome: entstehen aus der quergestreiften Muskulatur des Herzens, zweithäufigster bösartiger Herztumor (20 Prozent), kommt gehäuft bei Kindern vor, wächst schnell

• Fibrosarkome: machen circa 10 Prozent aller bösartigen Herztumore aus, entwickeln sich aus den Fibroblasten des Herzbindegewebes, meist im rechten Vorhof, betreffen besonders Erwachsene

• Leiomyosarkome: besonders aggressiv, Ursprung sind die glatten Herzmuskelzellen, etwa 9 Prozent der bösartigen Herztumoren, in jedem Lebensalter bei Männern und Frauen gleichermaßen

• Lymphome: nur etwa 5 Prozent aller bösartigen Herztumoren, vor allem bei Menschen mit einem unterdrückten Immunsystem

• Mesotheliome: sehr selten, kein Zusammenhang mit der Einwirkung von Asbest
Sekundäre bösartige Herztumoren haben ihren Ursprung in der Krebserkrankung eines anderen Organs. Etwa 10 Prozent der Menschen mit einer Krebserkrankung entwickeln Metastasen im Herzen. Folgende Krebsarten können die Ursachen sein:

• Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom)
•Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)
•Brustkrebs (Mammakarzinom)
•Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)
•Nierenkrebs (Nierenzellkarzinom)
•Blutkrebs (Leukämie)
•Lymphdrüsenkrebs (Lymphome)
•Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom)
Quelle: Universitäts Spital Zürich, https://www.usz.ch/krankheit/herztumor/
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