Warum Mittagsschlaf nur 30 Minuten dauern sollte |
Die kleine Auszeit zwischendurch sollte maximal eine halbe Stunde betragen – dann aber fördert sie die Herz-Kreislauf-Gesundheit besser als keine Siesta. / Foto: Adobe Stock/redpepper82
Ein zu langer Mittagsschlaf kann sich negativ auf die allgemeine Schlafqualität, die kognitiven Funktionen und vor allem den Stoffwechsel auswirken. Forscher des Brigham and Women’s Hospital in Boston fanden anhand der Analyse der Siesta-Gewohnheiten von 3275 Erwachsenen heraus, dass die optimale Dauer bei einer halben Stunde liegt. Für die Studie wurden die Daten von Erwachsenen aus dem Mittelmeerraum, insbesondere aus der spanischen Region Murcia, ausgewertet – einer Region, in der die Siesta ob der Hitze quasi zum Kulturgut gehört.
Längere Nickerchen am Tag stehen ihrer Untersuchung zufolge mit einem höheren Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck, Schlaganfall sowie Diabetes in Zusammenhang. Eine Siesta, die weniger als eine halbe Stunde dauert, scheint dagegen keine Probleme zu verursachen. Und diejenigen, die kurze »Power Naps« machten, hatten sogar seltener einen erhöhten systolischen Blutdruck als diejenigen, die gar keinen Mittagsschlaf machten. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Obesity.
Ferner stellten die Forscher fest, dass lange Siestas mit einer späteren Schlafenszeit und späteren Mahlzeiten in der Nacht, einer höheren Energieaufnahme beim Mittagessen, dem Rauchen von Zigaretten und dem Ort der Siestas (Bett oder Sofa) zusammenhingen, was die höheren Risiken erklären könnte, die mit längeren Mittagspausen verbunden sind.
Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, geben die Wissenschaftler zu bedenken, dass es möglich ist, dass einige Faktoren eine Folge des Übergewichts und nicht der Siesta an sich sind.