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Schmierstoff und Schutz

Warum Schleim wichtig für die Gesundheit ist

Für viele eklig, für den Körper unverzichtbar: Schleim etwa aus der Nase hält uns gesund – und birgt Potenzial für medizinische Innovationen wie Biotinte, spezielle Pflaster und Kontaktlinsen.
dpa
03.01.2025  12:00 Uhr

Ob als Rotz aus der Nase, Auswurf aus der Lunge oder Sekret einer nässenden Wunde: Beim Anblick von Schleim denken viele Menschen »Igitt!«. Doch diese oft unterschätzte Körperflüssigkeit spielt eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. Sie wirkt als erste Verteidigungslinie gegen Krankheitserreger, Lebensraum für unsere Mikrobiome und Förderband für unsere Verdauung, damit alles buchstäblich wie geschmiert läuft.

Schon in der Antike wurde Schleim eine zentrale Rolle zugeschrieben: als einem der vier Körpersäfte neben Blut, schwarzer und gelber Galle, die sich für Gesundheit und Wohlbefinden im Gleichgewicht befinden sollten. Heutzutage gelten die klebrigen Sekrete eher als ekelerregende Krankheitsträger.

Dabei ist Schleim – oder Mucus – viel mehr als ein Auswurfprodukt des Körpers: Als natürlicher Schmierstoff ist er zum Beispiel fürs Schlucken und die Verdauung von großer Bedeutung, verhindert in Form von Nasensekret oder Zervixschleim das Eindringen von Krankheitserregern, schützt die Magenwand vor der Magensäure und beherbergt einen Großteil des menschlichen Mikrobioms etwa in der Darmflora.

Insgesamt produziert der menschliche Körper im Schnitt etwa einen bis eineinhalb Liter Schleim am Tag. Je nach Körperregion variiert die Zusammensetzung der gelartigen Substanz, die hauptsächlich aus Wasser, Proteinen, Antikörpern und Enzymen besteht. Für die Beschaffenheit des Mucus sind bestimmte Glykoproteine verantwortlich, die sogenannten Mucine. Im Zusammenspiel mit ihrer jeweiligen Umgebung bestimmten sie, ob der Schleim dünnflüssig wie in der Lunge oder zäher wie im Magen ist.

Verhinderte Ansteckungen

Eben jene Mucine haben wahrscheinlich unter anderem auch einen großen Anteil daran, gefährliche Keime unschädlich zu machen, die über die Nase versuchen, in den Körper einzudringen. Anders als bislang gedacht wirken die Schleimstoffe dabei womöglich nicht wie eine Barriere – vielmehr könnten die Zuckermoleküle in den Mucinen die Signalübertragung der Keime stören und diese so unschädlich machen. Das legt zumindest eine 2019 im Fachblatt »Nature Microbiology« veröffentlichte Studie der deutschen Biophysikerin Katharina Ribbeck nahe, die am Massachusetts Institute of Technology in den USA zu Schleim forscht.

Wie die Mucine Keime genau zähmen, lasse sich noch nicht beantworten, heißt es in der Studie. Würden die entsprechenden bioaktiven Zuckermoleküle aber identifiziert, könne das wahrscheinlich die Entwicklung einer »Klasse von Therapeutika zur Behandlung hartnäckiger bakterieller Infektionen« erlauben.

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