Warum sich der Verzicht lohnt |
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat ihre Haltung zum Alkoholkonsum kürzlich aktualisiert. Sie betont nun, dass es keine gesundheitlichen Vorteile gibt, die den Konsum rechtfertigen. Es gebe – anders als zuvor formuliert – keine sichere Menge für einen unbedenklichen Konsum, daher empfiehlt die DGE, ganz auf alkoholische Getränke zu verzichten. Diese Haltung entspricht auch der der Weltgesundheitsorganisation WHO, die aufgrund aktueller Forschung einen Null-Konsum empfiehlt, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.
Immer mehr Menschen verzichten inzwischen auch bewusst auf Alkohol, zumindest für einen bestimmten Zeitraum. Der »Sober October« etwa hat sich weltweit als kleine Schwester des »Dry January« etabliert. 2014 vom britischen Macmillan Cancer Support ins Leben gerufen, ermutigt diese Kampagne, einen Monat lang auf Alkohol zu verzichten, um Geld für krebskranke Menschen zu sammeln. Solche und ähnliche Kampagnen sind – ebenso wie die aktuelle Fastenzeit – nicht nur eine Möglichkeit, etwas Gutes zu tun, sondern auch eine Gelegenheit, den eigenen Alkoholkonsum zu reflektieren und eine Pause einzulegen.
Tatsächlich bringt das Alkoholfasten zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich. Die Leber regeneriert sich schnell – schon nach wenigen Wochen ohne Alkohol baut sie Fett ab und funktioniert effizienter. Bereits nach zwei bis vier Wochen kann sich die Fettmenge in der Leber deutlich reduzieren, was die Entgiftungsleistung verbessert. Auch das Herz-Kreislauf-System profitiert: Blutdruck und Puls normalisieren sich und das Risiko für Herzkrankheiten sinkt. Da alkoholische Getränke kalorienreich sind, kann der Verzicht zudem zu Gewichtsverlust führen.
Viele Menschen werden auch feststellen, dass sich die Schlafqualität ohne Alkohol verbessert. Denn Alkohol stört die Schlafarchitektur, was zu häufigem Aufwachen führt. Wer auf Alkohol verzichtet, erlebt einen tieferen und erholsameren Schlaf. Zudem steigern sich kognitive Fähigkeiten wie Konzentration und Gedächtnis, das Hautbild verbessert sich und die psychische Stabilität wird gestärkt. Auch soziale Beziehungen profitieren, ebenso wie die Leistungsfähigkeit im Alltag und Beruf.