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Warum sich selbst kitzeln nicht funktioniert

Warum nehmen wir unsere eigenen Schritte anders wahr als die eines Fremden, der hinter uns läuft? Höre ich mich selbst oder etwas anderes? Warum können wir uns nicht selbst kitzeln? Das liegt am Arbeitsprinzip des Gehirns der sogenannten sensorischen Abschwächung, meint ein interdisziplinäres Forschungsteam der Universität Marburg.
Elke Wolf
24.02.2025  12:00 Uhr

Die Arbeitsgruppe um Psychologin Dr. Anna-Lena Eckert hat ein mathematisches Modell entwickelt, das erklärt, warum unsere Wahrnehmung bei selbst erzeugten Bewegungen abgeschwächt reagiert. Diese sensorische Abschwächung spielt eine entscheidende Rolle in unserem Verständnis von Eigen- und Fremdwahrnehmung. Ihre Ergebnisse haben sie aktuell in der Fachzeitschrift »Plos one« publiziert.

Das mathematische Modell zeigt, dass das Gehirn ständig abwägt, ob sensorische Informationen aus einer internen oder externen Quelle stammen. Ist der Reiz das vorhersehbare Ergebnis einer eigenen Bewegung, wird er als »intern« eingestuft und in der weiteren Verarbeitung herunterreguliert. »Dies erklärt, warum wir uns nicht selbst kitzeln können oder warum wir in einer dunklen Straße den Schritten einer fremden Person mehr Aufmerksamkeit schenken als unseren eigenen«, sagt Eckert.

Die Erkenntnisse könnten langfristig gar dabei helfen, psychische Erkrankungen wie Schizophrenie besser zu verstehen und neue diagnostische und therapeutische Ansätze zu entwickeln, hofft das Forschungsteam. Betroffene hätten oft das Gefühl, fremdgesteuert zu sein, oder ihre eigenen Bewegungen nicht als selbst verursacht wahrnehmen.

Forschung für die Praxis

In einem ersten Experiment zur taktilen Wahrnehmung strichen Versuchspersonen mit dem Finger über geriffelte 3D-gedruckte Objekte. Kurz bevor der Finger der Versuchsperson an der geriffelten Fläche ankommt, wurde ein kleiner Vibrationsreiz an dem Finger präsentiert. Dabei zeigte sich, dass die Wahrnehmung des Vibrationsreizes durch Vorhersagen des Gehirns beeinflusst wurde – »ein starker Hinweis auf sensorische Abschwächung«, kommentiert Eckert.

Das zweite Experiment nahm die visuelle Verzögerung ins Visier: Teilnehmende sahen ihre Handbewegungen auf einem Bildschirm, wobei sie die Handbewegung in manchen Fällen selbst aktiv ausführten, und manchmal ihre Hand von einem Hebel passiv bewegt wurde. In einigen Fällen wurde eine Zeitverzögerung zwischen Bewegung und dem Video der Bewegung eingefügt. Die Wahrnehmung dieser Verzögerung war geringer, wenn die Bewegung aktiv ausgeführt wurde.

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