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Harmlose Störenfriede

Warzen entfernen

Warzen sind gutartige Wucherungen und müssten nicht unbedingt behandelt werden. Wer sie dennoch aus kosmetischen Gründen loswerden will, kann zwischen verschiedenen Methoden wählen.
AutorKontaktBarbara Döring
Datum 29.09.2022  16:00 Uhr

Gefährlich sind sie nicht, die kleinen knubbeligen, pinsel- oder blumenkohlartigen Hautgebilde, doch die meisten Menschen empfinden Warzen (Verrucae) als störend. Typischerweise entstehen sie als erbsengroße Hautwölbungen an der Hand, als stachelartige Auswüchse am Lidrand oder als flächige Papeln im Gesicht. An der Fußsohle sind Warzen oft flach und verhornt. Auch im Intimbereich kommen Warzen vor, etwa als flache, ertastbare Stellen oder gestielte Wucherungen. Die Vielfalt der Warzenformen ist groß und bis auf die Alterswarzen werden alle durch Viren verursacht, meist durch humane Papillomviren (HPV). Mehr als 100 verschiedene HPV-Typen sind dabei als Auslöser bekannt.

Warzen entstehen, wenn die Viren über kleine Risse oder Verletzungen in die Epidermis gelangen und dort die Hautzellen wuchern lassen. Die Übertragung passiert bei direktem Hautkontakt oder über Gegenstände wie Handtücher oder Rasierer. Mit Hautschuppen können die Viren auch auf den Boden und so an die Füße gelangen. Wird an einer Warze gekratzt, breiten sich die Viren leicht auf andere Körperstellen aus, um dort neue Warzen entstehen zu lassen.

Warze oder Hühnerauge?

Eine Warze am Fuß kann leicht mit einem Hühnerauge verwechselt werden. Im Gegensatz zu Warzen haben Hühneraugen in ihrer Mitte jedoch einen glasigen Hornkern, der durch Druck entsteht, nicht zu verwechseln mit dem oft bräunlichen Punkt bei der Dornwarze (siehe Kasten). Eine Warze kann im Gegensatz zum Hühnerauge zudem bluten, wenn man daran kratzt. Ausprobieren sollte man das jedoch wegen der Gefahr der Verbreitung der Viren besser nicht.

Alterswarzen, die meist jenseits des 50. Lebensjahres entstehen, sind ebenfalls harmlos. Sie sind jedoch leicht mit schwarzem Hautkrebs zu verwechseln. Wer neu aufgetretene, gelblich-braun gefärbte, unregelmäßige Hautwucherungen bemerkt, sollte diese immer ärztlich abklären lassen.

Warzen bereiten nur selten Beschwerden. Mitunter jucken sie oder schmerzen, wenn sie in die Fußsohle wachsen. Manchmal halten sich Warzen besonders hartnäckig, vor allem wenn das Immunsystem geschwächt ist. In vielen Fällen verschwinden die Hautwucherungen jedoch innerhalb von einigen Wochen oder Monaten von selbst wieder. Etwa bei der Hälfte der Betroffenen ist die Warze nach einem Jahr nicht mehr zu sehen. So lange möchten viele Betroffene jedoch nicht warten, besonders wenn eine Warze an exponierter Stelle sitzt, wie im Gesicht oder an den Händen.

Selbst therapieren

Die meisten Warzen lassen sich gut in Eigenregie behandeln. Dafür gibt es drei Möglichkeiten: Keratolyse, Ätzen und Kryotherapie. Bei der Keratolyse wird über mehrere Wochen eine Lösung mit Salicylsäure oder Milchsäure auf die Warze aufgetragen, um die verhornten Hautzellen zu lösen (zum Beispiel Clabin® plus, Duofilm® Lösung). Zudem gibt es Salicylsäure-haltige Pflaster, die zurechtgeschnitten und auf der Warze fixiert werden wie zum Beispiel Guttaplast®, Wartner®. Das Pflaster sollte täglich oder alle zwei Tage erneuert werden, bis sich die verhornte Haut und damit die Warze vollständig gelöst haben. Zwischendurch lässt sich die Hornhaut immer mal wieder mit warmem Seifenwasser entfernen. Damit die Säure nicht auch die gesunde Haut neben der Warze angreift, sollte das Pflaster möglichst genau der Größe der Warze entsprechen oder die Lösung punktgenau aufgetragen werden.

Die Warze zu verätzen, klingt recht rabiat. Tatsächlich sind sogenannte Kaustika – also Ätzmittel wie Monochloressigsäure oder Ameisensäure – deutlich hautreizender als Salicylsäure. Etwas mehr Vorsicht ist bei der Anwendung also geboten. Wird gesunde Haut getroffen, kann sie sich röten und brennen. Das lässt sich vermeiden, indem entsprechende Lösungen oder das Gel mit speziellen Stiften punktgenau aufgetupft werden wie mit EndWarts® Pen, Acetocaustin® Pen. Sicherheitshalber lässt sich die umliegende Haut vor der Anwendung durch Zinkpaste oder Vaseline schützen. Der Vorteil der Verätzung: Die Prozedur muss nur einmal pro Woche durchgeführt werden. Im Laufe der Zeit schält sich das Warzengewebe ab, die weißgewordene Hornschicht lässt sich dann gut abtragen. Ätzmittel zur Warzenentfernung sind rezeptfrei erhältlich. Die Anwendung sollte dennoch gut erklärt werden, damit nicht gesunde Haut verätzt wird. Die Präparate eignen sich nicht für die Anwendung im Gesicht oder im Intimbereich. An den geöffneten Fläschchen sollte man besser nicht riechen, da die Säure Atemwege und Augen reizen könnte.

Eiskalt entfernt

Einmal kurz schockgefrostet und die Warze ist Geschichte - die Vereisung mit flüssigem Stickstoff war früher nur im Rahmen der ärztlichen Behandlung möglich. Heute kann der Patient die Kryotherapie mit Dimethylether-Propan-Gemisch oder Flüssigstickstoff selbst durchführen (zum Beispiel Wartner Vereisungsmethode, Verrukill® ratiopharm). Dabei wird ein Applikator kurz auf die Warze gedrückt. Durch die Vermischung der Inhaltsstoffe entstehen Temperaturen um minus 50 °C, die unter der Warze eine Blase entstehen lassen. Innerhalb der nächsten Tage hebt sich die Blase und trennt so die Warze von der neu gebildeten Haut ab. Vor allem an den Händen reicht meist eine Anwendung aus. Bei hartnäckigeren Dornwarzen, zum Beispiel an den Füßen, lässt sich die Vereisung im Abstand von jeweils zwei Wochen bis zu dreimal wiederholen.

Wer eine Warze in Selbstmedikation behandeln will, sollte sich sicher sein, dass es sich nicht um ein Hühnerauge oder eine durch spezielle Pockenviren ausgelöste Dellwarze handelt. Für diese eignet sich die Vereisung nicht. Salicylsäure-haltige Präparate kommen dagegen auch beim Hühnerauge zur Anwendung. Patienten mit Diabetes oder Durchblutungsstörungen der Beine und Schwangere und Stillende sollten nicht selbst Hand an die Warze legen und vor einer Behandlung ärztlichen Rat einholen.

Ältere Warzen hartnäckig

Sollen bereits länger bestehende Warzen entfernt werden, sind unter Umständen rezeptpflichtige Präparate nötig. Zur Behandlung älterer, hartnäckigerer Warzen und tiefsitzender Dornwarzen gibt es Salicylsäure-haltige Präparate mit zusätzlichen Wirkstoffen, welche die Behandlung unterstützen. Eine Salbe mit dem Immunstimulanz Dithranol soll die Immunantwort gegen die Warze aktivieren und gleichzeitig den Stoffwechsel der infizierten Hautzellen hemmen. Lösungen mit dem Antimetaboliten 5-Fluorouracil und dem Hilfsstoff Dimethylsufloxid hemmen die Zellteilung und verbessern die Penetration der Wirkstoffe ins Warzengewebe. Soll die Warze schneller verschwinden, kann der Arzt sie mit speziellen Geräten stark erhitzen, vereisen oder mit dem Laser verdampfen. Zudem lässt sich das Warzengewebe mit einem Skalpell oder einer Kürette operativ entfernen. Auch Feigwarzen im Intimbereich werden durch eine ärztliche Behandlung entfernt.

Warzen bei Kindern

Warzen sind bei Kindern keine Seltenheit. Sitzen sie rund um die Fingernägel, können sie beim Nägelkauen leicht verletzt werden und über virushaltige Schüppchen oder Flüssigkeit andere Hautbereiche infizieren. Kratzt das Kind an der Warze, entstehen entlang der Kratzstraße oft regelrechte Warzenketten. Wenn Kinder nicht gerade ständig an der Warze knispeln und sie keine Schmerzen bereitet, kann man den Eltern raten, erst einmal abzuwarten, ob das Immunsystem auch so damit fertig wird. Wenn doch behandelt werden soll, stehen für Kinder die gleichen Möglichkeiten und Präparate zur Verfügung wie für Erwachsene. Die Behandlung mit dem Ätzmittel Monochloressigsäure und die Vereisung sind jedoch erst für Kinder ab vier Jahren geeignet. Manche Warzenmittel sind bei kleinen Patienten auch weniger häufig aufzutragen.

Wundersame Hausmittel

Warzen mit Zaubersprüchen zu beschwören, mit Zuckerwasser zu bestreichen oder bei Vollmond eine Schnecke darüber kriechen zu lassen, soll vor allem bei Kindern immer wieder funktionieren. Der Glaube an die Wirkung der geheimnisvollen Rituale könnte helfen, die Abwehrkräfte zu aktivieren. Auch die hohe Rate an Spontanremissionen spielt sicher eine nicht unerhebliche Rolle. Ähnlich verhält es sich wohl mit anderen Hausmitteln wie Apfelessig oder Klebeband, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nicht belegt ist. Wer es dennoch probieren will, gibt zweimal täglich einen mit Essig getränkten Wattebausch auf die Warze, bis sie irgendwann von selbst abfällt.

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