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Brustkrebs 

Was bedeutet HER2-low?

Für die Brustkrebs-Therapie ist unter anderem relevant, ob die Tumorzellen den HER2-Rezeptor besitzen. Unterschieden wird zwischen HER2-positiv und -negativ. Es kann jedoch sinnvoll sein, den Status genauer zu bestimmen, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) informiert.
Juliane Brüggen
11.04.2023  10:00 Uhr

Der Humane-Epidermale-Wachstumsfaktor-Rezeptor Typ 2 (HER2) sitzt auf der Oberfläche von Zellen und leitet Signale in das Zellinnere weiter, die dazu führen, dass sich die Zellen vermehrt teilen. Auf Brustkrebszellen kann der Rezeptor in stark erhöhter Anzahl vorkommen und das Wachstum des Tumors vorantreiben. Man spricht von HER2-positivem Brustkrebs. Dieser betrifft etwa 15 Prozent der Erkrankten und kann unter anderem mit speziellen Antikörper-Präparaten wie Trastuzumab oder Pertuzumab behandelt werden.

HER2-low heißt, dass die Krebszellen zwar einige der Rezeptoren tragen, jedoch zu wenige, als dass die konventionellen auf HER2 ausgerichteten Therapien anschlagen würden. Dementsprechend werden die Tumoren als HER2-negativ eingestuft und entweder den triple-negativen oder den Hormonrezeptor-positiven, HER2-negativen Tumoren zugeordnet.

Seit Kurzem gibt es jedoch eine neue Therapieoption speziell für Patientinnen mit niedrigem HER2-Status, wie das DKFZ informiert. Trastuzumab-Deruxtecan (Enhertu®) zeigte im Rahmen einer Studie bei HER2-low-Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium Wirkung und erhielt daraufhin die erweiterte Zulassung. Das Präparat besteht aus einem Antikörper (Trastuzumab) und einem angehängten Zytostatikum (Deruxtecan). Das Prinzip ist einfach: Nachdem das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat am Rezeptor HER2 gebunden hat, kann sich die zytostatisch wirksame Substanz in den Tumorzellen anreichern und dort ihre Wirkung entfalten.

Die Indikation umfasst Patientinnen mit inoperablem oder metastasiertem HER2-low-Brustkrebs, die bereits eine Chemotherapie in der metastasierten Situation erhalten haben oder bei denen während oder innerhalb von sechs Monaten nach Beendigung der adjuvanten Chemotherapie ein Rückfall aufgetreten ist. Da HER2 in geringen Mengen auch physiologisch vorkommt, unter anderem in Lunge, Muskeln und Haut, können entsprechende Nebenwirkungen auftreten, zum Beispiel interstitielle Lungenerkrankungen und Pneumonitis.

Kein eigener Subtyp

»Die bisherigen Daten deuten insgesamt darauf hin, dass HER2-low kein eigener Brustkrebs-Subtyp ist. Biologisch ähneln HER2-low-Tumoren eher Tumoren ohne HER2-Expression als den HER2-positiven Tumoren«, heißt es beim DKFZ. Ob sich die Wirksamkeit weiterer Medikamente je nach HER2-Expressionslevel unterscheide, müsse erforscht werden. Abzuwarten sei außerdem, wie Leitlinien und Fachgesellschaften den HER2-low-Status beurteilen.

»Bei ursprünglich als HER2-negativ eingestuften Patientinnen mit metastasiertem Brustkrebs kann es hilfreich sein, bei unter oder kurz nach einer Chemotherapie fortschreitender Erkrankung den HER2-Status genau zu bestimmen«, so das Fazit des DKFZ. Trastuzumab-Deruxtecan könne dann bei einem niedrigen Expressionslevel anstelle einer weiteren Chemotherapie zum Einsatz kommen.

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