Was bei Hand-Fuß-Mund-Krankheit zu beachten ist |
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit betrifft vor allem Kinder. Die Symptome sind unangenehm, aber der Krankheitsverlauf in der Regel mild. / © Adobe Stock/Tomsickova
Das Kind wirkt angeschlagen und hat auf einmal Fieber: So beginnen viele Infekte. Bilden sich ein bis zwei Tage später Bläschen an Mundschleimhaut, Zunge und Lippen, bringt das etwas mehr Klarheit: Der Nachwuchs hat sich wohl die Hand-Fuß-Mund-Krankheit eingefangen.
Der Ausschlag weitet sich typischerweise aus, betrifft dann auch Handflächen, Finger, Fußsohlen und andere Körperstellen. Begleitet wird er von einem fiesen Juckreiz und einem brennenden Schmerz.
Übeltäter sind Enteroviren der Gruppe A, die jetzt im Herbst vermehrt in Kitas, Schulen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen unterwegs sind. Die Viren werden meist über verunreinigte Oberflächen oder von Mensch zu Mensch via Schmierinfektion übertragen. Besonders ansteckend ist die Flüssigkeit aus den Bläschen, so Patrick Hundsdörfer. Er ist Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin im Helios Klinikum Berlin-Buch.
In vielen Fällen verläuft eine Infektion ohne Symptome. Ist das nicht der Fall, geht es etwa drei bis fünf Tage nach der Ansteckung mit den grippeähnlichen Beschwerden los. Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit gilt als Kinderkrankheit, da vor allem Kinder unter zehn Jahren betroffen sind.
Ja, das kann passieren. Nach einer Infektion hat man zwar eine Immunität gegen das auslösende Virus aufgebaut. Allerdings gibt es verschiedene Enteroviren, die die Hand-Fuß-Mund-Krankheit verursachen können. Eine erneute Ansteckung lässt sich daher nicht gänzlich ausschließen, so Hundsdörfer. Was das Risiko aber verringert: regelmäßiges und gründliches Händewaschen.
Ob bei Kindern oder Erwachsenen: Die Erkrankung verläuft meist mild. Nach einer Woche ist oft Schluss. Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist dann von allein ausgeheilt und hinterlässt keine Folgen.
Es gibt keine Therapie, die die Ursache selbst – also die Viren – bekämpft. Doch Eltern können sehr wohl etwas gegen die lästigen Symptome unternehmen, die das Kind plagen. »Gegen die schmerzhaften Bläschen im Mund und das Fieber helfen beispielsweise schmerz- und fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol oder Mundspülungen«, so Hundsdörfer. Auch Mundgele können zur Anwendung kommen. Insbesondere bei Kleinkindern und Säuglingen sollten Eltern die Dosierungsempfehlungen für Lidocain-haltige Gele einhalten, um Nebenwirkungen zu vermeiden, und die Tube unzugänglich aufbewahren. Nur wenn Kinder zuverlässig ausspucken können, kommen Mundspülungen in Frage.
Gegen Juckreiz auf der Haut hilft eine Gerbstoff-haltige Lotion oder kühlende Zinkoxid-Schüttelmixtur. Sie stärken zusätzlich die Hautbarriere und wirken entzündungshemmend. Nachts können Fäustlinge oder Baumwollhandschuhe verhindern, dass das Kind sich im Schlaf blutig kratzt. Zusätzlich sollten die Fingernägel kurz gehalten werden. Werden die Bläschen aufgekratzt, droht eine bakterielle Besiedelung. Das austretende Sekret enthält zudem eine sehr hohe Viruskonzentration.