Was bei medikamentenbedingten Kopfschmerzen hilft |
»In ständiger Erwartung einer Attacke kann sich der Teufelskreis der damit verbundenen Ängste und Depressionen und somit auch die Gefahr des übermäßigen Medikamentengebrauchs schnell höher und höher schrauben«, machte Dr. Anke Diezemann-Prößdorf, Mainz, deutlich. Dabei komme MOH-Risikofaktoren eine besondere Bedeutung zu. Dazu gehören Alter unter 50 Jahre, weibliches Geschlecht, Stress sowie Furcht vor Kontroll- und Funktionsverlust.
Es sei für Betroffene wichtig, die persönlichen Chronifizierungsfaktoren herauszuarbeiten, zu denen auch typische Verhaltensmuster in der Herkunftsfamilie zählen. Daher sollte im Kopfschmerztagebuch neben den individuellen Charakteristika der Medikamenteneinnahme auch notiert und analysiert werden, welche Faktoren geistige und körperliche Erschöpfung auslösen und welche physischen und psychischen Reaktionen einschließlich Gefühlen und Gedanken zur Tablette greifen lassen. Durch »Triggermanagement und Kräfteökonomie« lasse sich studiengemäß eine deutliche Reduktion der Migräneattacken erzielen, betonte die Psychologin. Das bedeutet, bewusst gegenzusteuern und gleichzeitig das eigene Wertesystem in Form innerer Antreiber und Glaubenssätze zu überprüfen. Auch Biofeedback, Entspannungsverfahren und kognitive Verhaltenstherapie können helfen.