Was bei Schlafstörungen im Alter hilft |
Und was kann einem akut helfen, wenn nachts die Gedanken kreisen – oder man sich ärgert, nicht einschlafen zu können? »Atem- und Entspannungsübungen können helfen, und auch Rituale«, sagt Juliane Lessing. Statt stundenlang zu grübeln, sollte man lieber das Bett verlassen, etwa einen Bildband anschauen, sich einen Tee oder eine heiße Milch mit Honig machen. »Irgendetwas, was beruhigend ist, um für sich ein Schlafritual zu finden, damit mein Körper runterfährt.«
Wie das aussieht, ist ganz individuell: Manche entspannt es, sich zu bewegen. Anderen hilft es, eine To-Do-Liste für den kommenden Tag zu schreiben und in der Schublade zu verstauen. »Hauptsache ist, dass man sich dem Gedankenkarussell nicht so ausgeliefert fühlt und sich das verselbstständigt. Dann wird es immer schwieriger«, sagt Juliane Lessing.
Und natürlich ist es wichtig, eine gute Schlafsituation zu schaffen. Die Temperatur im Schlafzimmer sollte nicht zu niedrig sein, also nicht unter 15 Grad liegen. Wärmer als 25 Grad ist hingegen auch nicht gut. Beides kann das Schlafvermögen ungünstig beeinflussen. Helmut Frohnhofen hat noch einen anderen Tipp, den es sich vielleicht lohnt auszuprobieren: warme Socken. »Mit kalten Füßen kann man nicht gut schlafen!«, sagt er. Wohltuend und entspannend kann abends etwa ein warmes Fußbad oder gar ein Wannenbad sein.
Und wie sieht es mit dem Griff zu Tabletten aus, um schlafen zu können? Nach Ansicht von Schlafmediziner Frohnhofen können Betroffene durchaus zu pflanzlichen Mitteln oder auch Melatonin-Präparaten greifen, die dem Körper signalisieren, dass er müde werden soll. Problematischer seien frei verkäufliche Antihistaminika zur Behandlung von Schlafstörungen: »Gerade bei Älteren können sie zu Vergesslichkeit führen.« Wichtig ist bei anhaltenden Beschwerden ein Gespräch mit dem Arzt. Wenn andere Maßnahmen keine Besserung bringen, können auch verschreibungspflichtige Schlafmittel zum Einsatz kommen.