Was bei Verdacht auf Demenz zu tun ist |
Erste Anlaufstelle, um Gedächtnisprobleme abzuklären, ist der Hausarzt oder die Hausärztin – und damit jemand, der die eigene Krankheitsgeschichte in aller Regel gut kennt. Er oder sie kann anschließend an einen Facharzt oder eine Fachärztin für Neurologie oder Psychiatrie überweisen oder an eine Gedächtnissprechstunde beziehungsweise -ambulanz in einem Klinikum.
Die Demenz-Experten raten Betroffenen übrigens, ein Familienmitglied oder eine andere nahestehende Person zum Arzttermin mitzunehmen. Grund: Wie das Umfeld die Gedächtnisprobleme wahrnimmt, liefert wichtige zusätzliche Informationen für die ärztliche Diagnose.
Die Diagnose steht – und rüttelt oft viel auf. Heilung gibt es zwar nicht. Möglichkeiten, den Krankheitsverlauf herauszuzögern und besser mit den Beschwerden zu leben, allerdings schon. Etwa mit Hilfe von Medikamenten, sogenannter Antidementiva. Zu dieser Gruppe zählen die Acetylcholinesterase-Hemmer: Sie verzögern der AFI zufolge den Abbau eines Botenstoffs, der für die Signalübertragung zwischen Nervenzellen zuständig ist.
Mit Leqembi®, das den monoklonalen Antikörper Lecanemab enthält, gibt es eine Therapie, die an ursächlichen Prozessen im Gehirn ansetzt und den Verlauf der Krankheit um einige Monate verlangsamen kann. Sie kommt allerdings nur für einen kleinen Teil der Alzheimer-Patientinnen und -Patienten infrage.
Da Betroffene oft zu Depressionen neigen, kommen auch Antidepressiva zum Einsatz. Geht die Demenz-Erkrankung mit Wutausbrüchen, Halluzinationen und Wahnvorstellungen einher, können Neuroleptika helfen. Sie wirken beruhigend.
Es gibt aber auch nicht medikamentöse Therapien. Dazu zählen der Deutschen Hirnstiftung zufolge Gedächtnistraining, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Verhaltenstherapie sowie Kunst- und Musiktherapien.