Was die ABDA jetzt fordert |
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening fordert angesichts der wirtschaftlichen Lage und drohender Schließungen ein finanzielles Sofortprogramm für die Vor-Ort-Apotheken. / © ABDA
Nach dem Scheitern der Ampelkoalition will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 16. Dezember im Bundestag die Vertrauensfrage stellen. Wenn die Mehrheit der Abgeordneten ihm erwartungsgemäß das Vertrauen verweigert, kann Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Bundestag innerhalb von 21 Tagen auflösen. Vorgezogene Neuwahlen wären dann – wie aktuell geplant – am 23. Februar 2025 möglich.
Die ABDA schaltet sich nun mit einem Positionspapier und zwei zentralen Erwartungen in den Bundestagswahlkampf 2025 ein:
»Für ihre Gesundheit sind alle Bürgerinnen und Bürger auf die Kompetenzen der Apothekenteams vor Ort angewiesen«, sagte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Und weiter: »Tag für Tag erleben wir, wie unbedingt Patientinnen und Patienten rund um die Uhr die niedrigschwellig zu erreichenden heilberuflichen Leistungen unserer Apothekenteams brauchen.«
Allerdings seien immer mehr Apotheken in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. Viele Bürgerinnen und Bürger fürchteten daher um ihre Apotheke vor Ort. »Wir wenden uns deshalb schon jetzt nachdrücklich an die Politik, damit der künftige Bundestag und die künftige Bundesregierung erkennen, was dringend und perspektivisch für die Arzneimittelversorgung der Menschen zu tun ist«, betonte Overwiening. Jede zehnte Apotheke schreibe rote Zahlen und sei akut bedroht. »Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen also dringend verbessert werden. Wir brauchen unmittelbar nach der Wahl ein Sofortprogramm zur Stärkung der Apotheke vor Ort«, forderte die ABDA-Präsidentin.
Außerdem machte Overwiening deutlich, dass die Apothekerinnen und Apotheker ihre heilberuflichen Kompetenzen stärker in das Gesundheitswesen einbringen wollten. Ein Blick ins Ausland zeige, dass insbesondere durch Prävention und Primärversorgung in Apotheken vor Ort die Krankheitslast und dadurch auch die Kosten gesenkt werden könnten.
»Wir Apothekerinnen und Apotheker stehen bereit für Prävention, Primärversorgung und interprofessionelles Medikationsmanagemen«, so Overwiening. »Eine nachhaltig aufgestellte Apothekenlandschaft mit jungen, gut ausgebildeten Fachleuten kann, will und wird sich den Herausforderungen einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung stellen. Die Politik sollte im Sinne einer niedrigschwelligen und sicheren Gesundheitsversorgung mehr Apotheke wagen!«