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»Masking«

Was ein AuDHS-Burnout ist und was dagegen hilft

Wer ADHS, Autismus oder auch eine Kombination aus beidem hat, erlebt die Welt anders als die meisten, und zugleich versuchen Betroffene häufig schon seit der Kindheit, sich »normal« zu verhalten und an die neurotypische Gesellschaft anzupassen. Dieses »Masking« ist für Betroffene extrem anstrengend. Das bedeutet chronischen Stress – und kann zu einer besonderen Form des Burnout führen.
AutorKontaktdpa
Datum 14.05.2025  10:00 Uhr

»Bei neurotypischen Menschen entsteht Burnout oft durch Arbeitsstress. Bei AuDHS (Kombinationsbegriff aus Autismus und ADHS) kommt er meist durch einen langfristigen Konflikt. Nämlich dem zwischen Erwartungen von außen und den eigenen Kapazitäten, etwa durch Reizüberflutung, Masking, mangelnde Rücksichtnahme oder Anerkennung des Leidensdrucks durch nahestehende Mitmenschen und soziale Missverständnisse«, erklärt Katharina Schön, die selbst betroffen ist und als Coach arbeitet.

Burnout-Warnzeichen bei ADHS und Autismus

Er entsteht also, wenn das, was ich leisten kann, nicht zusammenpasst mit dem, was von mir erwartet wird – oder von dem ich glaube, dass es erwartet wird, so die New Yorker Psychologin und AuDHS-Expertin Amy Marschall in einem Webinar des Magazins »Additude«. Dazu komme: Das Gefühl, nicht man selbst sein zu dürfen, wenn man dazugehören will – ein weiterer Stressor. Katharina Schön hat erlebt, wie Masking sie in den Burnout brachte. Sie erklärt, welche Symptome darauf hindeuten können:

  • Dinge fallen schwer, die sonst gehen (sich um den Haushalt kümmern, bürokratische Angelegenheiten klären; bei Autismus: in Gesellschaft anderer Menschen zu sein)
  • kaum mehr vorhandene Belastbarkeit bei äußeren Reizen (und damit verbundene Nervenzusammenbrüche oder »Shutdowns« im wahrsten Sinne des Wortes)
  • Erschöpfung, emotionale Taubheit, Depression, Schlafprobleme
  • Hypervigilanz, erhöhte Erregbarkeit und Pulserhöhung bei Tönen (zum Beispiel Wecker, Polizeisirene im Straßenverkehr)
  • sehr starke Konzentrations- und Gedächtnisprobleme (Betroffene könnten sogar denken, dass sie dement werden beziehungsweise Alzheimer bekommen)
  • starke Prokrastination bei allem (auch persönliche Hygiene, Ernährung)
  • situativer Mutismus bei Autismus

Rückzug ist erlaubt – und nötig

»Es dauert, so lange es dauert«, so Amy Marschall. Sie rät: »Sei geduldig mit dir selbst, gib dir den Raum, dich wirklich auszuruhen.« Dazu kann auch gehören, Ansprüche und Druck zu reduzieren, sich krankschreiben zu lassen. Und sich dann gut um sich selbst zu kümmern, auch um den Körper. Katharina Schön gibt folgende 8 Tipps:

  • Meditationstraining – hilft bei der Emotionsregulation
  • Support bei exekutiven Funktionen – etwa Zeitmanagement und Planung
  • Zeit allein verbringen – wichtig, um Eindrücke und Reize zu verarbeiten
  • Spezialinteressen nachgehen – sie sind eine Quelle der Entspannung und Freude
  • Stimming zur Regulation – viele Betroffene versuchen das in der Öffentlichkeit zu vermeiden, aber es ist wichtig, um Reize zu verarbeiten
  • Reizüberflutung vermeiden – etwa durch Ohrstöpsel, Kopfhörer, Sonnenbrille, Ruhepausen und stressarme Umgebungen bewusst in den Alltag einbauen
  • Safe/same foods essen, also Lebensmittel, die in Geschmack und Konsistenz immer gleich sind – bei Unsicherheiten und zur Vorbeugung von Mangelernährung alles mit medizinischen Fachleuten besprechen
  • Verantwortung abgeben – besprich mit deinen engsten Vertrauten, welche Aufgaben dir zu viel abverlangen, bei welchen Dingen du Unterstützung benötigst, auch wenn es »einfach« erscheint

Und das Masking? Sollte man versuchen, nicht zu machen und »Unmasking« zu probieren, also die Maske oder die Masken absetzen, so Amy Marschall. »Das ist ein Prozess, und Experimentieren gehört dazu: ›Wer bin ich, wenn ich nicht die ganze Zeit versuche, jemand zu sein, von dem ich denke, dass er so sein soll?‹ Das zu lernen braucht Zeit und Übung.«

Aber »für deine mentale Gesundheit ist es unabdingbar, zu lernen, wer du wirklich bist«, so Katharina Schön. Auch der Unmasking-Prozess sei schwer und nervenaufreibend. »Aber es lohnt sich. Ich habe gelernt, auf meine Bedürfnisse und Grenzen zu achten und diese auch zu kommunizieren. Und das ist das Gesündeste, was ich je gemacht habe.«

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