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Gut geschmiert

Was Gelenke fit hält

Gelenke ermöglichen dem Körper Bewegungen, indem sie einzelne Knochen miteinander verbinden. Die Synovia sorgt dafür, dass der Knorpel gesund bleibt. PTA-Forum erklärt, was Patienten unterstützend tun können.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 02.10.2024  08:00 Uhr

Gelenke bestehen aus den mit Knorpel überzogenen Gelenkflächen der beteiligten Knochen und einem flüssigkeitsgefüllten Gelenkspalt und sind von einer Gelenkkapsel umgeben. Die zähflüssige Gelenkflüssigkeit zwischen den Knorpelflächen, die Synovia, sorgt für die nötige »Schmierung«. Ähnlich wie Türscharniere geölt werden müssen, um ein Quietschen zu verhindern, brauchen Gelenke ausreichend Schmierstoff, um reibungslos gegeneinander zu gleiten. Da der Knorpel nicht an den Blutkreislauf angeschlossen ist, versorgt ihn die Synovialflüssigkeit zudem mit Nährstoffen.

Bei Belastung wird der Knorpel wie ein Schwamm ausgepresst und bei Entlastung saugt er nährstoffreiche Synovia auf. Ein regelmäßiger Wechsel zwischen Belastung und Entlastung sowie eine ausreichende Zufuhr von gelenkaktiven Nährstoffen halten den Knorpel somit gesund. Zu den essenziellen Substanzen für Knorpel und Gelenke zählen Glucosamin, Chondroitinsulfat, Hyaluronsäure und Kollagen. Glucosamin ist ein Aminozucker, der in großen Verbindungen wie Proteoglykanen enthalten ist, und stellt ebenso wie Chondroitinsulfat einen wichtigen Bestandteil des Knorpels dar. Bei Hyaluronsäure handelt es sich um ein langkettiges Molekül mit hoher Wasseraufnahmefähigkeit, das die Viskosität der Gelenkflüssigkeit erhöht. Das Fasermolekül Kollagen festigt als Strukturprotein Knorpel, Knochen und Gelenke.

Was schadet

Permanente Überbelastung, etwa durch Übergewicht, Fettleibigkeit, schwere körperliche Arbeit oder intensiven Leistungssport, kann zu Gelenkbeschwerden führen. Falsches Training, besonders bei untrainierten Personen, sowie Fehlstellungen von Gliedmaßen und Fehlhaltungen belasten die Gelenke ebenfalls. Eine Ernährung, die auf einfachen Kohlenhydraten wie Weißmehlprodukten oder zuckerhaltigen Lebensmitteln und gesättigten Fettsäuren basiert sowie zahlreiche Zusatzstoffe, Alkohol und Kaffee umfasst, kann entzündliche Vorgänge in den Gelenken verschärfen, ebenso Bewegungsmangel und Rauchen. Alte Verletzungen und eine genetische Disposition können ebenfalls zu Gelenkbeschwerden führen. In den Wechseljahren leiden viele Frauen unter Gelenkschmerzen. Nicht außer Acht zu lassen ist auch der altersbedingte Verschleiß. 

Entzündliche Prozesse im Gelenk können die Zusammensetzung der Gelenkflüssigkeit beeinflussen. Der Knorpel wird schlechter versorgt. Die Knorpeloberfläche wird rauer und kleine Knorpelstückchen können absplittern und die Entzündung weiter befeuern. Mögliche Folge: belastungsabhängige Schmerzen. Wenn sich Patienten jetzt weniger bewegen, kommt weniger Schmierflüssigkeit im Knorpel an. Das verstärkt den Verschleiß und die Schmerzen und es kommt ein Teufelskreis in Gang, bei dem der Knorpel fortschreitend abgebaut wird. Nach dem 60. Lebensjahr sind etwa die Hälfte der Frauen und ein Drittel der Männer von Arthrose betroffen, wobei erste Abnutzungserscheinungen schon vor dem 40. Lebensjahr auftreten können. 

Stärke gefragt

Ihre Gelenkgesundheit können Patienten mit einer angepassten Lebensweise und einer gesunden Ernährung verbessern. Das hilft sogar noch, wenn die Gelenke bereits Probleme machen. Um Entzündungen zu bekämpfen und Gelenkschmerzen zu lindern, wählen sie überwiegend Nahrungsmittel, die antiinflammatorisch wirken. Dazu zählen Lebensmittel, die wie Gemüse und Obst reich an Antioxidanzien sind, sowie Omega-3-Fettsäuren-haltige pflanzliche Öle und fetten Seefisch. Tierische Lebensmittel wie Fleisch oder Weißmehlprodukte stehen stattdessen nur selten auf dem Speiseplan. Wenn Patienten ihre Ernährung konsequent umstellen, nehmen sie oft auch an Gewicht ab. Das tut ebenfalls den Gelenken gut.

Oft ist es schwierig, den Bedarf an Knorpelbausteinen und Mikronährstoffen allein über die Nahrung zu decken. In solchen Fällen kann die PTA geeignete Nahrungsergänzungsmittel (NEM) nahelegen. Bei ihren Empfehlungen achtet sie besonders auf Mikronährstoffe wie Vitamin C und E, Kupfer, Mangan, Zink und Selen, Calcium, Vitamin D und Vitamin K sowie Glucosamin, Chondroitinsulfat, Hyaluronsäure und Kollagen.

Vitamin C spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung von Kollagen, das die Basis des Knorpels bildet. Das Vitamin trägt dadurch zur normalen Funktion von Knorpel und Knochen bei. Hauptquellen für Vitamin C sind Obst, etwa Zitrusfrüchte, sowie frisches Gemüse.

Vitamin E schützt die Zellen vor schädlichen freien Radikalen. Diese bilden sich bei entzündlichen Prozessen im Gelenk. Dabei wird das Vitamin jedoch oxidiert und verliert seine Funktion als Radikalfänger. Vitamin C kann Vitamin E regenerieren und seine Schutzfunktion wiederherstellen. Zu den wichtigsten Quellen für Vitamin E zählen Nüsse und pflanzliche Öle wie Weizenkeim-, Sonnenblumen- und Distelöl.

Kupfer, Mangan, Zink und Selen sind Spurenelemente, die wie Vitamin E als Radikalfänger die Zellen vor oxidativen Schäden schützen. Zink und Selen finden sich hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch und Milchprodukten. Da Patienten mit entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Arthrose jedoch ihren Fleischkonsum reduzieren sollten, ist die Versorgung mit Zink und Selen oft unzureichend. Eine Nahrungsergänzung kann dann sinnvoll sein. Kupfer und Mangan kommen vor allem in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen vor.

Calcium, Vitamin D und Vitamin K sind wichtig für die Gesundheit von Knorpel und Knochen. Milch und Milchprodukte sind die wichtigsten Calziumquellen. Grünes Gemüse liefert Vitamin K und Vitamin D stellt der Körper bei Sonneneinstrahlung selbst her.

NEM mit Hyaluronsäure werden ebenso wie Produkte mit Kollagen oder Glucosamin und Chondroitinsulfat zur Unterstützung der Gelenkfunktion beworben. Die Hersteller müssen jedoch anders als Pharmaunternehmen die Wirksamkeit ihrer Produkte nicht mit klinischen Studien nachweisen. Bei Hyaluronsäure ist trotz einiger kleinerer erfolgreicher Studien noch nicht ausreichend belegt, dass die innere Anwendung bei Gelenkproblemen hilft. 

Eine tägliche Dosis von 1500 mg Glucosamin, kombiniert mit 1200 mg Chondroitinsulfat, kann bei moderaten bis schweren Knieschmerzen helfen. Die Wirksamkeit der Präparate bei Krankheiten wie Arthrose ist ebenfalls noch unklar. NEM mit Kollagen sind eine weitere Option, die einen Versuch wert sein kann. Einige Patienten berichten von einer verbesserten Gelenkfunktion und Schmerzlinderung durch die Einnahme. 

Bewegung schmiert

Moderate körperliche Aktivität fördert die Produktion von Synovialflüssigkeit und damit die Gelenkgesundheit. Sportliche Aktivitäten sind selbst dann noch möglich, wenn Patienten bereits unter Beschwerden leiden, sollten dann aber an die individuellen Möglichkeiten angepasst werden. Nach einer Ruhepause fangen Betroffene erst mal langsam wieder an und vermeiden Überlastungen. Geeignet sind gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Wassergymnastik. Aktivitäten mit schnellen Richtungswechseln oder abrupten Stopps, die die Knie stark belasten, meiden Menschen mit Gelenkproblemen hingegen besser. 

Bei starken, wiederkehrenden oder anhaltenden Beschwerden konsultieren Patienten einen Arzt. Er kann schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente oder eine Physiotherapie verschreiben. In der Physiotherapie lernen Menschen gezielte Übungen, um die Muskulatur um die Gelenke herum zu stärken und die Gelenkfunktion zu verbessern. 

Injektionen mit Glucocorticoiden können schnell Schmerzen reduzieren. Einen länger anhaltenden Effekt erhoffen sich einige Patienten von Hyaluronsäure-Injektionen. Diese Medizinprodukte sollen bei Gelenkerkrankungen wie Osteoarthritis als Viskosupplementation die abnehmende Hyaluronsäure im Gelenk ersetzen. Das soll die Viskosität der Synovia verbessern und Entzündungen reduzieren. Die Ergebnisse aus Langzeitstudien sind gemischt und das Nutzen-Risiko-Verhältnis ist noch unklar.

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