Was hilft gegen Altersflecken? |
Barbara Döring |
08.09.2023 11:00 Uhr |
Im Laufe des Lebens zeigen sich bei fast allen Menschen Pigmentflecken auf der Haut. / Foto: Getty Images/FSTOPLIGHT
Ein bräunlicher Fleck, wo vorher die Haut noch ebenmäßig gefärbt war – mit zunehmendem Alter verliert die Haut nicht nur an Elastizität, auch ihre Pigmentierung kann sich stellenweise verändern. War die Haut eben noch makellos, wird ein solcher Pigmentfleck schnell als störend empfunden. Dabei sind etwa 90 Prozent aller Menschen irgendwann in ihrem Leben von Altersflecken (lateinisch = Lentigo senilis) betroffen. Meist zeigen sie sich ab dem 50. Lebensjahr, manchmal auch schon früher bevorzugt an Körperstellen, die dem Sonnenlicht besonders häufig ausgesetzt sind wie Gesicht, Handrücken oder Unterarme. Auch an Dekolletee, Hals, Kopfhaut und Unterschenkeln können sich die gelblich-braunen bis dunkelbraun gefärbten Flecken bilden.
Altersflecken haben eine rundliche oder ovale Form und grenzen sich von der umliegenden Haut scharf ab, auch wenn die Ränder unregelmäßig erscheinen können. Manche sind winzig klein, andere mehrere Zentimeter groß. Im Unterschied zu Sommersprossen verblassen sie im Winter nicht und verschwinden auch von selbst nicht wieder. Beruhigend zu wissen: Altersflecken sind harmlos und gelten nicht als krankhafte Veränderung. Aber sie ähneln in manchen Fällen einer Vorstufe eines bösartigen Melanoms oder einer bestimmten Form der aktinischen Keratose. Für Laien ist der Unterschied oft nur schwer feststellbar, sodass bei Hautveränderungen, die neu aufgetreten sind, immer ein Hautarzt zurate gezogen werden sollte. Dass sich aus einem Altersflecken selbst Krebs entwickelt, gilt als ausgeschlossen.
Hauptursache von Altersflecken ist die UV-Strahlung. Umso häufiger die Haut der Sonne ausgesetzt ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwann die Verfärbungen entstehen. Die UV-Strahlung schädigt das Erbgut in den pigmentbildenden Zellen (Melanozyten) der Haut, die dann dauerhaft aktiv bleiben und übermäßig viel Pigment (Melanin) bilden. Eine andere Form von hyperpigmentierten Flecken sind Melasmen und Chloasmen, die ebenfalls harmlos sind. Sie entstehen durch Hormonumstellungen zum Beispiel in der Schwangerschaft, werden aber auch durch UV-Licht verstärkt.
Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund, Altersflecken zu entfernen. Wer sie als störend empfindet, hat verschiedene Möglichkeiten, sie verblassen zu lassen. Egal ob man dafür einen Arzt oder ein Kosmetikstudio aufsucht oder mit einer Creme selbst dagegen vorgehen will, ist eine ärztliche Untersuchung vor der Behandlung wichtig. So kann ausgeschlossen werden, dass ein bösartiges Hautmal gelasert wird und anschließend weiterwächst oder streut. Prinzipiell ist es ratsam, Laserbehandlungen der Haut vom Dermatologen durchführen zu lassen, um eine unsachgemäße Anwendung zu vermeiden.
Für die ärztliche Behandlung stehen zum Beispiel Bleichcremes oder chemische Peelings mit Fruchtsäure, Vitamin-A-Säure, Trichloressigsäure oder Rucinol zur Verfügung. Durch die Anwendung stößt die Haut ihre oberen Schichten ab, die sich anschließend erneuern. Bei der Kryotherapie werden die pigmentbildenden Zellen mithilfe von flüssigem Stickstoff zerstört, bei der Mikrodermabrasion die oberflächlichen Pigmentstörungen abgetragen. Mithilfe von Licht arbeiten die IPL-Photorejuvenation und der Laser, die pigmentierte Zellen in der Haut zerstören. Die Art der Behandlung hängt von der Größe und der Lage der Hautveränderung ab und wie tief die Pigmentierung in die Haut reicht. Zudem gibt es verschreibungspflichtige Cremes mit Vitamin-A-Säure (Tretinoin). Sie kann jedoch die Haut reizen und lichtempfindlicher machen. Da es sich um einen kosmetischen Eingriff handelt, übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung dafür nicht die Kosten.
Bei allen Behandlungen sind Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen. Treten Entzündungen auf, besteht die Gefahr, dass sich die Pigmentierungen noch verstärken. Die behandelte Hautstelle kann zudem im Anschluss eine andere Struktur aufweisen oder es bildet sich eine Narbe. Auch ist nicht immer möglich, das Mal vollständig zu entfernen und nach der Behandlung können neue Verfärbungen auftreten. Um Nebenwirkungen zu vermeiden, ist jeweils vier Wochen vor und nach der Behandlung ein Lichtschutz von mindestens 50 wichtig.
Als schonende Alternative helfen Cremes mit depigmentierenden Wirkstoffen, die Altersflecken verblassen zu lassen. Sie beugen zudem der Bildung neuer Verfärbungen vor. Die Anwendung erfordert Geduld und Disziplin, da die Cremes über längere Zeit anzuwenden sind. Die enthaltenen Wirkstoffe wie Vitamin C oder Thiamidol oder Wirkstoffkomplexe hemmen oder verringern die Bildung von Melanin und schützen die Haut vor oxidativen Schäden (zum Beispiel Eucerin Anti-Pigment Dual Serum, Dermasence Melablok, Liftactiv B3 Anti-Pigmentflecken Creme, Pigment Altersflecken-Reduzier-Creme von Medipharma). Vorsicht ist geboten beim Versuch, Altersflecken mit Hausmitteln wie Essig, Backpulver oder Zitronensaft zu entfernen. Die Wirksamkeit ist nicht belegt und Hautreizungen sind nicht ausgeschlossen.
Damit erst gar keine oder keine weiteren Altersflecken entstehen, ist ein konsequenter Sonnenschutz die beste Maßnahme. Ein Sonnenschutzmittel sollte vor allem im Frühjahr und Sommer bei hohem UV-Index täglich aufgetragen werden. Gerade in der Mittagszeit empfiehlt es sich, nicht zu viel Zeit in der Sonne zu verbringen und die Haut mit Kleidung und Kappe oder Hut zu schützen. Unabhängig, ob Altersflecken als Makel empfunden werden oder als natürliche Zeichen, die das Leben mit sich bringt, bewahrt ein sorgsamer Sonnschutz auch vor Hautveränderungen, die weniger harmlos sind.
Eine erste Einschätzung, ob es sich bei einem Mal oder einer Verfärbung um eine bösartige Hautveränderung handeln könnte, geben die folgenden Kriterien. Eine neu entstandene Veränderung sollte sicherheitshalber immer ärztlich begutachtet werden.