Was ist das Sonnencreme-Paradoxon? |
Verena Schmidt |
25.07.2024 12:00 Uhr |
Wer Sonnencreme benutzt, hat ein erhöhtes Risiko für Hautschäden. Grund ist wohl ein falsches Sicherheitsgefühl, das die Verwendung von Sonnenschutzmitteln vermittelt. / Foto: Adobe Stock/Mariusz S/peopleimages.com
Eine kanadische und eine britische Studie, beide aus dem vergangenen Jahr, zeigen: Wer sich mit Sonnenmilch eincremt, hat ein erhöhtes Hautkrebsrisiko. Die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und der Deutschen Krebsgesellschaft weist aktuell auf dieses als »Sonnencreme-Paradoxon« bekannte Phänomen hin.
Der Grund ist denkbar einfach: Menschen, die sich eincremen, wiegen sich in falscher Sicherheit und bleiben zu lange in der Sonne. Sonnenschutzmittel seien aber kein Freifahrtschein für langes und gefahrloses Bräunen, heißt es von der ADO. Mit jedem Sonnenbad erhöhe sich das Risiko für Hautkrebs.
Professor Dr. Carola Berking vom Uniklinikum Erlangen erklärt in der Pressemitteilung, dass keine Sonnencreme zu 100 Prozent vor allen schädlichen Strahlen der Sonne schützen könne. »Ein Teil der UV-Strahlung gelangt immer noch auf die Haut. Außerdem ist die Creme meist nicht auf allen Hautpartien, nicht flächendeckend und nicht dick genug aufgetragen«, so die Dermatologin.
Durch die Verwendung der Sonnencremes könne das längere Sonnenbaden zu einer längeren Einwirkung von UVA-Strahlen führen. Diese würden weniger gut von den Sonnencremes abgehalten, so Berking. »Sie können in der Haut nicht nur die Faltenbildung, sondern über indirekte Wege auch karzinogene Schäden an der DNA der Hautzellen anrichten.«
Um das Hautkrebsrisiko möglichst gering zu halten, rät die Medizinerin: