Was ist Oropouche-Fieber? |
Das Oropouche-Virus wird wie das Dengue-Virus über Mücken übertragen. (Symbolbild) / Foto: Getty Images/Leeman
Das Oropouche-Virus wird hauptsächlich von Gnitzen (Culicoides paraensis), aber auch von anderen Mückenarten wie Culex quinquefasciatus übertragen. Somit zählt der Erreger wie das Dengue-Virus zu den Arboviren. Ein wichtiger Unterschied ist zu beachten: während Dengue-übertragende Mücken (insbesondere Aedes aegypti) eher tagsüber anzutreffen sind, ist Culicoides paraensis vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Als Wirte für das Virus dienen Menschen und Tiere wie Affen oder Faultiere. Infektionen kommen vor allem im Amazonasgebiet, in Panama und in der Karibik vor. Im Juni 2024 wurde erstmals über einen Ausbruch in Kuba berichtet.
Die Inkubationszeit liegt laut der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers of Disease Control and Prevention (CDC) bei etwa drei bis zehn Tagen. Die Symptome ähneln denen anderer arboviraler Erkrankungen wie Dengue- oder Chikungunya-Fieber. Es kommt meist zu plötzlichem Fieber, starken Kopfschmerzen, Schüttelfrost sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Zusätzlich können Lichtscheu, Schwindel, Augenschmerzen, Übelkeit und Hautausschläge auftreten.
In seltenen Fällen ruft die Infektion laut CDC Konjunktivitis, Durchfall, Bauchschmerzen und hämorrhagische Symptome wie Nasenbluten oder punktförmige Einblutungen in der Haut (Petechien) hervor. Ebenfalls selten kommt es demnach zu neuroinvasiven Erkrankungen wie Meningitis oder Enzephalitis.
In Brasilien werden derzeit sechs Fälle mit möglichen Auswirkungen auf ungeborene Kinder untersucht. Gesundheitsämter führen Analysen durch, um festzustellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Oropouche-Fieber und Fällen von Missbildungen oder Fehlgeburten besteht.
Die Symptome der Oropouche-Infektion klingen üblicherweise nach einigen Tagen ab, die Beschwerden können allerdings nach einigen Tagen bis Wochen wieder aufflammen. In der Regel erholen sich die Patienten komplett ohne Langzeitfolgen.
Eine Impfung gibt es nicht, die Behandlung erfolgt rein symptomatisch, zum Beispiel durch Ruhe, Flüssigkeitszufuhr und die Gabe von Schmerz- und Fiebermitteln. Das CDC weist aufgrund des ähnlichen Krankheitsbildes darauf hin, dass bei einer vermuteten Dengue-Infektion zunächst auf Acetylsalicylsäure und andere nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) verzichtet werden sollte (Blutungsrisiko).
Um einer Übertragung des Oropouche-Virus vorzubeugen, sollten Personen, die sich in entsprechenden Gebieten aufhalten, auf einen konsequenten Mückenschutz achten. Das brasilianische Gesundheitsministerium empfiehlt: