Was jeder von uns zum Klimaschutz beitragen kann |
Ein Grad weniger in der Wohnung bedeutet schon 5 bis 6 Prozent weniger Energieverbrauch und entsprechend weniger CO2-Emissionen. Auch programmierbare Thermostatventile können viel bringen. / Foto: Getty Images/AndreyPopov
Um die globale Erwärmung zu verlangsamen, müssen Politik und Wirtschaft in Deutschland umsteuern. Aber auch jeder Einzelne kann im Alltag einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Im Durchschnitt ist jede Bundesbürgerin und jeder Bundesbürger für einen jährlichen CO2-Ausstoß von rund 10,8 Tonnen verantwortlich. Dieser Wert lasse sich halbieren, ohne komplett sein Leben auf den Kopf zu stellen, sagt Michael Bilharz, der für den CO2-Rechner beim Umweltbundesamt (UBA) verantwortlich ist. Der Rechner ermittelt auf Grundlage von persönlichen Angaben, wie viele Treibhausgase jeder Einzelne durch sein Konsumverhalten erzeugt und wie sich diese reduzieren lassen.
Beim Klimaschutz geht es letztlich ums Überleben – das hat etwa die Flut im Ahrtal im vergangenen Jahr deutlich gemacht. Der Ukrainekrieg hat nun auch viele derjenigen aus der Ruhe gerissen, die sich zuvor wenig dafür interessierten, woher Gas, Öl und Strom kommen. »Wann, wenn nicht jetzt, sollte man mit Energiesparen anfangen?«, fragt Rainer Grießhammer, der sich seit Jahrzehnten wissenschaftlich mit nachhaltigem Konsum beschäftigt. »Es wird sich jetzt viel bewegen wegen der hohen Energiepreise – und weil die Abhängigkeit von diktatorischen Regimen bei Öl und Gas jetzt jedem deutlich geworden ist«, glaubt der langjährige Geschäftsführer des Freiburger Öko-Instituts und Autor des Buches »#klimaretten«.
»Was die eigene Klimabilanz angeht, schätzen sich viele Menschen zu positiv ein», beobachtet Grießhammer. »Sie haben das Gefühl, dass sie schon viel tun, etwa weil sie den Müll trennen und ein paar Energiesparlampen eingedreht haben.« Um langfristig seinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren, müssten aber grundsätzliche Entscheidungen getroffen werden, die möglichst viele Jahre wirken. Einige Beispiele: