Eine Angina Pectoris zeigt sich in aller Regel dann, wenn der Körper unter Anstrengung und Stress steht. / © Getty Images/Patrick Heagney
»Angina Pectoris« leitet sich aus dem Lateinischen ab und heißt so viel wie »Brustenge«. Sie ist das Hauptsymptom der Koronaren Herzkrankheit (KHK). Bei dieser Erkrankung sind die Herzkranzgefäße verengt, sodass das Herz nicht ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt wird. Dieser Sauerstoffmangel im Herzmuskel kann sich durch Schmerzen im Brustkorb bemerkbar machen. Vier Dinge sollten Betroffene und ihr Umfeld daher über Angina Pectoris wissen:
Schwere, Druck, Enge: So beschreiben Betroffene das Gefühl während eines Angina-Pectoris-Anfalls. Die Schmerzen können laut der Stiftung Gesundheitswissen in die linke Schulter sowie in die Arme ausstrahlen. Auch an Hals, Rücken, im Oberbauch und sogar bis in die Zähne können sie zu spüren sein. Nach etwa zwei bis fünf Minuten ist der Spuk vorbei.
Beim Sport, beim Treppensteigen, bei körperlicher Arbeit: Eine Angina Pectoris zeigt sich in aller Regel dann, wenn der Körper unter Anstrengung und Stress steht. Schaltet man dann einen Gang zurück, lassen die Beschwerden nach. Bei schweren Formen von Angina Pectoris können die Brustschmerzen jedoch auch im Ruhezustand oder bei geringer Anstrengung auftreten. Dann sprechen Fachleute von einer instabilen Form. Weil sie als Vorbote eines drohenden Herzinfarktes sein kann, gilt: rasch ärztlich abklären zu lassen. Gerade wenn man nachts mit Schmerzen im Brustkorb aufwacht, sollte man sofort die 112 wählen.
Übrigens: Auch schwächere Symptome können Vorboten eines Herzinfarkts sein und sollten laut Herzstiftung medizinisch abgeklärt werden: wenn man etwa schon seit mehr als zwei Wochen Probleme beim Treppensteigen hat, sich schwach fühlt, unerklärliche Luftnot verspürt oder schnell müde wird.
Wer einen Angina-Pectoris-Anfall erlebt, sollte eine Pause einlegen und sich etwas Ruhe gönnen. Was ebenfalls hilft: Medikamente, sogenannte Nitropräparate, die innerhalb von ein bis drei Minuten die Blutgefäße weiten. Wer solche Mittel verordnet bekommen hat, sollte sie immer bei sich tragen, rät die Deutsche Herzstiftung. Bei der Anwendung sollte man auf diese Dinge achten:
Wichtig ist es, zu wissen, dass die Medikamente Nebenwirkungen im Gepäck haben können. Dazu zählen Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Hautrötungen im Gesicht. Außerdem vertragen sich Nitropräparate nicht mit sogenannten PDE-5-Hemmern, die bei Erektionsproblemen zum Einsatz kommen, warnt die Deutsche Herzstiftung: Der Blutdruck kann gefährlich tief in den Keller sinken.
Kapsel oder Spray genutzt, aber das Druckgefühl in der Brust bleibt? Bessern sich die Beschwerden nach fünf bis zehn Minuten nicht, sollte man den Notruf 112 wählen, so die Stiftung Gesundheitswissen. Das gilt auch, wenn das Engegefühl deutlich stärker als sonst ausfällt. All das deutet darauf hin, dass diesmal womöglich ein Herzinfarkt hinter den Beschwerden steckt.
Bei einem Herzinfarkt selbst zählt jede Minute, weil das Risiko einer bleibenden Herzschwäche und auch das eines Herzstillstands besteht. Typische Symptome sind:
Zur Diagnose stehen neben dem EKG verschiedene Blutmarker zur Verfügung.
Vorsicht: Gerade Frauen haben mitunter auch unspezifische Symptome wie Schmerzen im Oberbauch, die mit Magenschmerzen verwechselt werden, Übelkeit oder Erbrechen, Benommenheit, Schwindel oder unerklärliche Müdigkeit.