Was steht auf dem 5-Punkte-Plan? |
Es soll nicht noch einmal zu gravierenden Lieferengpässen bei Kinderarzneimitteln kommen. / Foto: Getty Images/Tom Merton
Der 5-Punkte-Plan betrifft unter anderem die Abgabe in Apotheken, konkret heißt es: »Der Austausch von Kinderarzneimitteln der Dringlichkeitsliste wird ausgeweitet und erleichtert. Für die Herstellung von Rezepturen und für den Austausch der Darreichungsform wird bei diesen Kinderarzneimittel eine Retaxation ausgeschlossen. Ebenso wird für diese Arzneimittel eine Beanstandung in Wirtschaftlichkeitsprüfungen für die Ärzteschaft ausgeschlossen.«
Das soll Lauterbach zufolge sehr schnell gehen. Die gesetzliche Änderung soll im Pflegestudiumsstärkungsgesetz (PflStudStG) untergebracht werden, das sich schon im parlamentarischen Verfahren befinde. Von der Neuregelung sind zunächst nur wenige Arzneimittel betroffen. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening hat dem Minister aber das Versprechen abgerungen, die Austauschregeln insgesamt zu erweitern und zu verstetigen.
Lauterbach appellierte zudem an die Ärzte, keine Vorratsrezepte auszustellen. Eine »sparsame und evidenzbasierte Verschreibung« zählt ebenso zum 5-Punkte-Plan wie die Zusage, bei erneuten Engpässen zusätzliche Importe zu ermöglichen. Ferner sieht der Plan vor, dass die Festbeträge bei den dringlichen Kinderarzneimitteln weiter ausgesetzt bleiben und Rabattverträge für Kinderarzneimittel ausgeschlossen sind.
Auch der Informationsfluss soll besser werden. Lauterbach kündigte an, dass eine »High-Level-Gruppe« in seinem Ministerium eingerichtet werde. Die Verbände der Haus- und Kinderärzte, der Apotheker und der Industrie sollten direkt an diese zentrale Stelle berichten, wie es um die Versorgungslage bestellt ist. »Dadurch werden wir zu jedem Zeitpunkt wissen, wo wir stehen.«
Zur aktuellen Lage sagte Lauterbach: »Wir können Engpässe nicht komplett ausschließen, aber wir sind deutlich besser aufgestellt als im letzten Jahr.« Das sei auch Dank der Bereitschaft der Industrie möglich geworden, deutlich mehr zu produzieren – teilweise um bis zu 100 Prozent mehr. Man sei aber jetzt an der »technischen Leistungsgrenze«.
Der Minister zeigte sich insgesamt zuversichtlich: »Wenn wir keine große Welle bekommen, glaube ich, werden wir des Problems Herr werden können«. Das Gebot der Stunde sei: keine Hamsterkäufe. Ein kleiner Vorrat in der Hausapotheke sei angemessen, »das Horten ist einfach nicht sinnvoll«, so Lauterbach. Warnmeldungen zu drohenden Engpässen seien daher nicht hilfreich, weil dann unnötig gehortet werde.