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Anaphylaxie

Was Zecken, Fleischkonsum und Allergie gemeinsam haben

»Aufgrund des Klimawandels gibt es nicht nur mehr allergische Beschwerden, sondern zum Teil ganz neue Ausprägungen. So wird das sogenannte α-Gal-Syndrom (AGS) als besondere Form der Fleischallergie zunehmen«, prognostizierte Umweltmedizinerin Professorin Dr. Claudia Traidl-Hoffmann bei einer Presseveranstaltung.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 27.03.2024  10:00 Uhr

Verzehren gegen α-Gal sensibilisierte Menschen rotes Fleisch oder Innereien von Säugetieren oder Wurstwaren, »kommt 6 Stunden nach dem Abendessen Mitten in der Nacht der Schock«, beschrieb Umweltmedizinerin Professorin Dr. Claudia Traidl-Hoffmann bei einer Presseveranstaltung ein neuartiges Phänomen. In der Tat: Mit deutlicher Zeitverzögerung von drei bis sechs Stunden treten allergische bis lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktionen auf. »Das α-Gal-Syndrom ist ein wichtiges sich ausbreitendes Gesundheitsproblem und wird aufgrund seiner Neuartigkeit unterschätzt. Betroffene brauchen lebenslang ein Notfallset.«

Was steckt hinter dem α-Gal-Syndrom? Die Sensibilisierung erfolgt aufgrund eines Zeckenstichs, allen voran mit der Lone-Star-Zecke, die im Osten der USA und in Mexiko verbreitet ist. »Beim Zeckenstich kommt unser Organismus mit einem Zuckermolekül in Kontakt, das wir selbst nicht in uns tragen«, erklärte die Allergologin. Dabei handelt es sich um Galactose-α-1,3-Galactose(α-Gal)-Reste, also Teile von Oligosaccharid-Strukturen auf den Zellen aller Säugetiere mit Ausnahme von Affen und Mensch.

Mit der Blutmahlzeit bei ihren Wirtstieren wie Nager oder Rehe nehmen die Zecken auch α-Gal-haltige Bestandteile auf und verstoffwechseln diese. Bei einer weiteren Blutmahlzeit können α-Gal-haltige Komponenten mit dem Speichel in die Wunde übertragen werden, und dies kann bei Menschen dann zu einer Sensibilisierung führen. Entscheidend für die Entstehung der Allergie ist ein immunologischer Botenstoff, das Zytokin Interleukin (IL-) 4. Diese Allergie ist deshalb besonders, da hierbei nicht ein Protein der Auslöser dieser Nahrungsmittelallergie ist.   

Diese neue Erkenntnis eröffnet neue Wege in der Therapie. »Es gibt inzwischen Medikamente, die die Funktion von IL-4 blockieren«, betont Professor Tilo Biedermann, Klinikdirektor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Technischen Universität München. Seine Arbeitsgruppe hat diesen wichtigen Mechanismus aufgedeckt. Hierfür wurden sie aktuell im Rahmen der Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung (ADF) mit dem ADF/ECARF Award ausgezeichnet.

»Aufgrund des Klimawandels erweitern die Zecken ihr Spektrum und ihre Saison«, sagte Traidl-Hoffmann. Deshalb sei in der Zukunft auch in europäischen Breiten mit dieser Form der Allergie zu rechnen. 

Bislang betrifft das Syndrom vor allen Dingen den amerikanischen Kontinent. Zwischen 2010 und 2022 sind in den USA mehr als 110.000 vermutete Fälle von Fleischallergie oder AGS identifiziert worden. Das meldete die US-Gesundheitsbehörde CDC am 27. Juli 2023. Da vermutlich einige Erkrankungen nicht diagnostiziert wurden, schätzt die Behörde, dass bis zu 450.000 Menschen in den USA von der IgE-vermittelten Allergie betroffen sein könnten. 

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