Wasabi verbessert das Gedächtnis |
Verena Schmidt |
20.11.2023 11:30 Uhr |
Wasabi enthält reichlich Senföl-Glykoside, die für die gesundheitsfördernde Wirkung verantwortlich gemacht werden. / Foto: Adobe Stock/sasazawa
Das Rhizom der Wasabipflanze wird vor allem in der japanischen Küche als scharfes Gewürz verwendet. Die Meerrettichart hat aufgrund der enthaltenen Senföle, insbesondere 6-Methylsulfinylhexylisothiocyanat (6-MSITC), entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. 6-MSITC soll zudem positive Effekte auf die kognitiven Fähigkeiten haben, wie bereits frühere Studien bei Personen im mittleren Alter gezeigt haben.
Japanische Forschende haben nun aktuell untersucht, ob ein Nahrungsergänzungsmittel mit Wasabi-Extrakt auch die Hirnleistung bei älteren Menschen verbessern kann. Dafür teilten sie 72 Personen zwischen 60 und 80 Jahren in zwei Gruppen ein: eine Gruppe bekam zwölf Wochen lang abends eine Wasabi-Tablette mit 0,8 mg 6-MSITC, die andere ein Placebo. Zu Beginn der Untersuchung und nach drei Monaten absolvierten die Probanden Tests zu verschiedenen kognitiven Fähigkeiten und zur Gedächtnisleistung.
Das Ergebnis: Bei denjenigen, die Wasabi-Tabletten eingenommen hatten, stellten die Forscher deutliche Verbesserungen beim episodischen Gedächtnis (Erinnerung an persönlich erlebte Ereignisse) und beim Kurzzeitgedächtnis fest. In anderen kognitiven Bereichen, etwa bei Aufmerksamkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit, wurden dagegen keine Verbesserungen beobachtet. Diejenigen, die ein Placebo bekommen hatten, zeigten weder beim Gedächtnis noch bei anderen kognitiven Fähigkeiten Verbesserungen.
Weitere Studien müssen nun zeigen, welcher Mechanismus hinter der Wirkung stecken könnte und ob sich eine Wasabi-Ergänzung für die breite Anwendung eignet.