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Neuer Arzneistoff

Weiterer PARP-Hemmer verfügbar

Anfang März kam mit Rucaparib (Rubraca® 200/250 und 300 mg Filmtabletten, Clovis Oncology) ein neues Krebsmedikament auf den deutschen Markt. Es handelt sich nach Olaparib (Lynparza®) und Niraparib (Zejula®) um den dritten sogenannten PARP-Inhibitor.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 18.03.2019  16:18 Uhr

Rucaparib ist zugelassen als Monotherapie zur Erhaltungstherapie bei Frauen mit einem platinsensitiven, rezidivierten high-grade epithelialen Karzinom der Eierstöcke, der Eileiter oder des Bauchfells, die nach einer platinbasierten Chemotherapie in Remission sind. Ein Test auf Nachweis einer BRCA-Mutation ist in diesem Anwendungsgebiet nicht vorgeschrieben.

Indiziert ist das neue Medikament auch als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patientinnen mit platinsensitivem, rezidiviertem oder progressivem, high-grade epithelialem Karzinom der Eierstöcke, der Eileiter oder des Bauchfells, die bereits mindestens zweimal mit einer platinbasierten Chemotherapie behandelt worden sind oder eine solche nicht weiter vertragen. Vor der Einnahme muss der Arzt hier nachweisen, dass eine BRCA1- oder BRCA2-Mutation in der Keimbahn oder somatisch vorliegt. Frauen, die zuvor bereits einen anderen PARP-Hemmer bekommen haben, sollten keine Therapie mit Rucaparib beginnen.

Wie Olaparib und Niraparib blockiert auch Rucaparib die Wirkung von humanen Poly-ADP-Ribose-Polymerasen (PARP), die zur Reparatur von DNA-Einzelstrangbrüchen benötigt werden. Nach der Hemmung von PARP entstehen mit der nächsten Zellteilung dann Doppelstrangbrüche, was schließlich zum Tod der Krebszellen führt.

Die empfohlene Dosis liegt bei 600 mg Rucaparib zweimal täglich. Die Erhaltungstherapie sollten die Patientinnen nicht später als acht Wochen nach der letzten Dosis des platinhaltigen Therapieregimes beginnen. Bei Auftreten bestimmter Nebenwirkungen kann es notwendig sein, die Therapie zu unterbrechen oder die Dosis zu reduzieren.

Bei Frauen mit mittelschwerer oder schwerer Einschränkung der Leberfunktion wird Rucaparib nicht empfohlen, ebenso im Fall einer schweren Nierenfunktionsstörung. Besonders wird in der Fachinformation von Rubraca vor hämatologischen Nebenwirkungen gewarnt. Vor Therapiestart und danach in monatlichen Abständen ist es ratsam, ein großes Blutbild anfertigen zu lassen, um zum Beispiel eine Neutropenie rechtzeitig erkennen und dann behandeln zu können.

Sonne meiden

Bei der Abgabe können PTA und Apotheker auf eine möglicherweise erhöhte Lichtempfindlichkeit unter Rucaparib hinweisen. Patientinnen sollten den Aufenthalt in direktem Sonnenlicht meiden und im Freien schützende Kleidung tragen und ein Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor auftragen.

Die Liste möglicher Nebenwirkungen von Rucaparib ist lang. Sehr häufig wurden zum Beispiel Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Durchfall, erhöhte Leberenzymwerte, Müdigkeit, Fieber, Hautausschlag, Schwindel, verminderter Appetit, Anämie, Thrombozytopenie und Neutropenie beobachtet.

In Sachen Wechselwirkungen ist zu bedenken, dass bei gleichzeitiger Verwendung von starken CYP3A4-Induktoren und -Hemmern Vorsicht geboten ist. Ebenso ist es bei gleichzeitiger Gabe von starken p-Glykoprotein-Inhibitoren.

Während der Anwendung von Rucaparib ist eine Schwangerschaft zu vermeiden. Bei allen Frauen im gebärfähigen Alter sollte vor Beginn der Behandlung ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden. Sie sollten angewiesen werden, während der Dauer der Behandlung und sechs Monate nach Ende der Therapie wirksame Kontrazeptiva anzuwenden. Bei Schwangeren sollte das neue Medikament nicht zum Einsatz kommen, es sei denn, der klinische Zustand der Frau erfordert die Behandlung mit Rucaparib. In der Stillzeit darf der Arzneistoff nicht eingenommen werden.

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