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Abnehmen ohne Gefahr

Welche Diätmittel sind empfehlenswert?

Produkte, die helfen sollen, das Körpergewicht zu reduzieren, gibt es in Hülle und Fülle. Manche versprechen sogar wahre Wunder und einen maximalen Gewichtsverlust mit minimalem Aufwand. Doch was taugen diese Diätmittel? Welche sind seriös und welche gefährlich? Die Verbraucherzentrale Niedersachsen (VZ) klärt auf.
AutorKontaktKatja Egermeier
Datum 07.11.2024  16:00 Uhr

Jeden Tag werden andere Diätmittel angeboten, sei es über Werbebriefe, Zeitschriftenannoncen oder im Internet. Sehr viele dieser Anbeter seien unseriös und störten sich nicht an dem Verbot irreführender Werbung, so die VZ. Mit unhaltbaren Werbesprüchen versuchten die Anbieter, Übergewichtige zu ködern, während der größte Teil der Produkte im besten Fall wirkungslos, im schlimmsten Fall aber gesundheitsgefährdend sei.

Unseriöse Angebote erkennen

Dubiose Mittel und Strategien lassen sich jedoch erkennen, wie die VZ erklärt. Beispielsweise wenn statt einer vollständigen Postadresse mit Telefonnummer und/oder E-Mail-Adresse nur ein Postfach oder eine Adresse im Ausland angegeben sei. »Die häufig versprochene Geld-zurück-Garantie ist damit kaum durchsetzbar. Und Gesundheitsschäden haftbar machen ist schwierig oder unmöglich«, warnen die Verbraucherschützer. Sind Kauf und Versand nur per Nachnahme oder Vorauszahlung möglich, trage der Käufer zudem das gesamte finanzielle Risiko.

In der Regel fehlten Aussagen zu Risiken und Nebenwirkungen, stattdessen gebe es Abnehm-Versprechen wie »4 kg pro Woche ohne Diät und Sport«. Diese sind laut einer EU-Verordnung jedoch grundsätzlich unzulässig. Auch Angaben wie »rein pflanzlich« oder »natürlich« seien keine Garantie für die Unschädlichkeit des Produkts, so die VZ weiter. Im Gegenteil: Häufig seien pharmakologisch wirkende Stoffe in hohen Dosierungen enthalten, jedoch nicht deklarier oder verharmlosend umschrieben.

»Sie kaufen die ›Katze im Sack‹ und wissen gar nicht, was Sie schlucken.«
Verbraucherzentrale Niedersachsen

Die Produkte seien meist nicht klar als Nahrungsergänzungsmittel oder diätisches Lebensmittel gekennzeichnet. Ebenso fehle es an einer genauen Auflistung der Zutaten oder Wirkstoffe. Das gelte auch für exakte Dosierungsempfehlungen für verschiedene Personengruppen. »Gäbe es wirksame Substanzen in den Mitteln, müssten diese beispielsweise an das Körpergewicht angepasst werden«, so die VZ. Insbesondere im Internet verkaufte Produkte würden nicht behördlich geprüft und kaum kontrolliert. Man müsse davon ausgehen, dass skrupellose Anbieter mögliche Gesundheitsschäden in Kauf nehmen.

Diätmittel und ihre Bewertung im Überblick

Wirkstoffgruppe Wirkweise Bewertung
Appetithemmer auf chemischer Basis Die Produkte enthalten unterschiedliche Wirkstoffe (etwa den verbotenen Arzneistoff Sibutramin oder Phenolphatlein, Ephedrin, Cathin, Phenylpropanolamin). Sie regen den Stoffwechsel an oder beeinflussen den Gehirnstoffwechsel und wirken so auf die Appetit- und Sättigungsregulation. Nicht empfehlenswert
Je nach Zusammensetzung drohen gesundheitliche Gefahren wie Herzrasen, Schlafstörungen, erhöhtes Schlaganfall- und Herzinfarkt-Risiko durch Sibutramin, Phenolphthalein ist krebserregend.
Ballaststoffe und Quellmittel Die Mittel aus pflanzlichen oder tierischen Produkten (z. B. Pflanzenfasern, hochvernetzte Zellulose, Schalen von Krustentieren, Kollagen des Bindegewebes von Rindern) quellen im Magen auf. Es soll eine rasche Sättigung erzielt werden. Viel trinken ist ein Muss, um Verstopfungen und Darmverschlüssen vorzubeugen. Nicht empfehlenswert
Bestenfalls kann eine kurzfristige Ernährungsumstellung unterstützt, aber keine dauerhafte Veränderung der Essgewohnheiten erreicht werden.
Einzelsubstanzen mit angeblich schlankmachender Wirkung Wirkstoffe wie z. B. L-Carnitin, Cholin, Lecithin, Chrom, Flavonoide, Konjugierte Linolsäure sind Nahrungsbestandteile und werden entweder vom Körper selbst in ausreichender Form aufgebaut oder mit der Nahrung aufgenommen.

Die Anbieter solcher Produkte bezweifeln dies und preisen eine zusätzliche Zufuhr als Hilfe zum Abnehmen an. Belege für eine gewichtsreduzierende Wirkung gibt es nicht.
Nicht empfehlenswert
Entwässerungsmittel Die Produkte enthalten verschiedene harntreibende Bestandteile wie Birkenblätter oder Rinde, Blasentang, Bohnenhülsen, Hauhechel, Wacholder oder Brennnesseln.

Wasserverlust oder erhöhte Stuhlmenge ist jedoch keine echte Gewichtsreduktion. Bei Dauereinnahme sind die Mittel gesundheitsgefährdend.
Nicht empfehlenswert
Abführmittel Diese Produkte können sowohl pflanzliche (z. B. Auszüge aus Sennesblättern und Aloe) oder chemische (z. B. Bisacodyl) Bestandteile enthalten. Sie beschleunigen die Darmpassage und führen zu einer schnelleren Darmentleerung. Es soll der Anschein entstehen, dass die Nahrung nicht wirklich aufgenommen wurde. Abführmittel wirken jedoch nur im Dickdarm, wo die Nährstoffaufnahme zu großen Teilen bereits abgeschlossen ist. Nicht empfehlenswert
Auf Dauer können Abführmittel den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt stören und zu Muskelschäden und Funktionsstörungen von Nieren und Herz führen. Sennes und Aloe gelten bei dauerhafter Aufnahme als krebserregend.
Wirkstoff-Cocktails, Appetitzügler Die Präparate enthalten Mischungen von Sibutramin, Koffein, Ephedrin sowie anderen pharmakologischen Substanzen. Die Inhaltsstoffe sind auf den Verpackungen oft nicht angegeben, manche sogar verboten.

Die Produkte können zu Blutdruckanstieg und Herzrasen führen, manche zu Unruhe, Schlaflosigkeit, Herzrhythmusstörungen und Abhängigkeit.
Besonders bedenklich: die Industriechemikalie 2,4-Dinitrophenol, die auch in Holzschutzmitteln oder Sprengstoffen vorkommen kann. Sie schädigt Leber, Nieren und das Nervensystem. In verschiedenen Ländern gab es bereits Todesfälle.
Nicht empfehlenswert
Es besteht eine hohe bis sehr hohe Gesundheitsgefährdung.
Hemmstoffe der Fettverdauung Der Wirkstoff Orlistat (Präparat Xenical) hemmt die Fettverdauung im Darm, sodass ein Teil des Nahrungsfettes unverdaut wieder ausgeschieden wird. Xenical ist ein verschreibungspflichtiges Medikament.

Mögliche Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Durchfälle, fettlösliche Nährstoffe wie z. B. Vitamin E und ß-Carotin werden vom Körper schlechter aufgenommen Wechselwirkungen mit Diabetes- und Schilddrüsenmedikamenten.
Eingeschränkt empfehlenswert
Pflanzliche Mittel wie Enzym-, Kräuter-, Mineral- und Vitaminpräparate, Tees, Algen usw. Die Produkte bestehen aus den unterschiedlichsten Mischungen von Mineralstoffen, Vitaminen, Kräutern, Tees, Algen, Enzymen und sonstigen pflanzlichen Auszügen.

Die Hersteller behaupten oft phänomenale Wirkungen, z. B. dass die Fette im Körper aufgespürt und abtransportiert werden oder im Magen gebunden und aufgelöst werden. Einen wissenschaftlichen Nachweis für diese Versprechungen gibt es jedoch nicht.
Nicht empfehlenswert
Trinkdiäten (Formuladiäten) Formuladiäten sind industriell hergestellte Produkte, die trinkfertig oder mit Wasser oder Milch angerührt als Suppe oder Drink verzehrt werden können. Sie weisen einen konstanten Energie- und Nährstoffgehalt auf und müssen darin den Anforderungen des § 14a der Diätverordnung entsprechen. Sie können einzelne Mahlzeiten ersetzen oder zur ausschließlichen Ernährung dienen, eignen sich jedoch nicht als dauerhafte Ernährung. Eingeschränkt empfehlenswert
Nur bei sehr starkem Übergewicht und unter ärztlicher Kontrolle können Trinkdiäten als »Starthilfe« zur Gewichtsreduktion sinnvoll sein.
Homöopathische Schlankheitsmittel Die Schlankheitsmittel enthalten Auszüge verschiedener Heilkräuter oder Pflanzen. Durch teils hohe Jodgehalte kann über die Anregung der Schilddrüsenfunktion der Energieverbrauch des Körpers angekurbelt werden. Die exakte Regulation der Schilddrüse wird jedoch vom Gehirn gesteuert und nicht über die Jodzufuhr. Auch Entwässerungs- und Abführeffekte sind beschrieben.

Dennoch gilt: Die Wirkweise homöopathischer Mittel ist nicht belegt und jodreiche Mittel wie Algenpräparate können bei einer Schilddrüsenerkrankung eine Gesundheitsgefahr darstellen.
Nicht empfehlenswert
Quelle: Verbraucherzentrale Niedersachsen. Bewertet wurden Mittel, die am häufigsten nachgefragt wurden. Kein Anspruch auf Vollständigkeit.
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