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Hautveränderungen

Welche Hautflecken sind gefährlich?

Muttermale, Pigmentflecken, raue Hautstellen: Jeder entdeckt auf seiner Haut zuweilen Veränderungen, die ihm nicht ganz geheuer vorkommen. Welche dieser Hauterscheinungen sind unbedenklich und wann ist ärztlicher Rat vonnöten? Ein Überblick.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 01.08.2023  12:00 Uhr

Die Sonne ist der ärgste Feind unserer Haut. Wer sie zu lange zu sehr an sich heranlässt, riskiert kurzfristig Sonnenbrand, langfristig Schlimmeres – von der durch UV-Licht beeinflussten Hautalterung mal ganz abgesehen. Nicht umsonst heißt der Slogan des Berufsverbandes Deutscher Dermatologen »Die Haut vergisst nichts«. Denn irgendwann beginnt sie sich zu erinnern.

Es ist davon auszugehen, dass viele Hautkrebserkrankungen die Folge UV-bedingter Schäden in früher Kindheit sind. Besonders gefährlich ist ein Sonnenbrand, aber auch leichtere UV-Schäden, die sich in ihrer Wirkung summieren, sind nicht zu unterschätzen. Derzeit erkranken in Deutschland jährlich mehr als 220.000 Menschen an Hautkrebs, so viele wie nie zuvor, hieß es bei der jüngsten Jahrestagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. Etwa 15 Prozent haben bösartige Melanome, die anderen erkranken an weißem Hautkrebs, der als Basalzellkarzinom (Basaliom) oder Plattenepithelkarzinom auftritt.

Inspektions-ABC

Heute weiß man, dass für den schwarzen Hautkrebs der bedeutendste Risikofaktor die Anzahl der nach der Geburt erworbenen Muttermale ist. Menschen mit mehr als hundert von diesen haben ein siebenfach erhöhtes Risiko. Muttermale entstehen, weil sich an dieser Stelle zu viele pigmentbildende Zellen angesiedelt haben. Die allermeisten sind gutartig. Dennoch haben einige ein erhöhtes Entartungspotenzial Richtung malignes Melanom. Deshalb gilt es, seine Pigmentmale regelmäßig auf Veränderungen selbst zu kontrollieren, am besten nach folgenden ABCDE-Selbstinspektionskriterien:

  •  A wie Asymmetrie (unregelmäßige Form)
  • B wie Begrenzung (uneben, rau, zackig)
  • C wie Colour (unterschiedliche Farbanteile)
  • D wie Durchmesser (mehr als 0,5 cm)
  • E wie Evolution (Veränderung)

Verdächtig mit Blick auf das Plattenepithelkarzinom sind scharf begrenzte Hautrötungen mit schuppiger, sandpapierartiger Oberfläche (aktinische Keratose). Sie finden sich bevorzugt an Lichtterrassen wie Gesicht und Händen. An ein Basalzellkarzinom ist vorsorglich bei roten Flecken, Vernarbungen oder knotigen, von Äderchen durchsetzten Hautveränderungen zu denken. Zusätzlich nutzt man am besten die alle zwei Jahre ab einem Alter von 35 Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen angebotene Hautkrebsfrüherkennungs-Untersuchung.

Nävi, die sich in Form und Farbe von den anderen unterscheiden, werden vom Hautarzt beim Verdacht auf eine bösartige Veränderung samt Wurzel gestanzt oder geschnitten, niemals gelasert. Zum einen würde die zugeführte Laserenergie die Pigmente komplett verändern. Zum anderen wäre eine Untersuchung der Hautprobe im Labor auf entartete Zellen aufgrund der Verbrennung nicht mehr möglich.

Sonnenflecken machen alt

Im Unterschied zu Sommersprossen, die eher fein und gleichmäßig verteilt, genetisch veranlagt und vom Hauttyp bedingt sind, zeichnen Pigmentflecken die Haut in ungleichmäßig gebündelten Flecken von bräunlicher Farbe, die das Hautbild unterbrechen. Grund ist eine veränderte und ungleichmäßige Verteilung des Farbstoffs Melanin; die Haut baut das beim Bräunen eingelagerte Melanin nicht mehr vollständig ab. Das lässt das Gesicht, die Handrücken oder das Dekolleté älter wirken – weshalb man umgangssprachlich auch von Altersflecken beziehungsweise aufgrund der Beteiligung der UV-Strahlung von Sonnenflecken (Lentigines solaris) spricht.

»Verursacher der extrinsischen Hautalterung ist nicht nur die UV-Strahlung und Rauchen, sondern auch die Umweltverschmutzung. Wir wissen mittlerweile, dass Dieselrußpartikel der Auto- und Fabrikabgase für diese Hyperpigmentierungen verantwortlich sind, weniger für die Faltenbildung«, erklärte Dermatologin Professorin Dr. Christiane Bayerl auf Nachfrage von PTA-Forum.

Verschiedene Studien zeigten, dass Personen, die in Städten mit großem Verkehrsaufkommen leben, im Vergleich zu Menschen in ländlichen Regionen signifikant mehr Pigmentierungen auf Stirn und mehr noch an Wangen haben, jedoch nicht an Handrücken und Unterarmen. »Warum die Wangenpartie am stärksten betroffen war, darüber lässt sich nur spekulieren. Eine Vermutung ist, dass reaktive Stickstoffdioxid-Abbauprodukte wie Hydroxylradikale an der gefäßreicheren Wangenhaut besser penetrieren können«, mutmaßte die Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken in Wiesbaden.

Die Umweltgifte greifen den Schutzmantel der Haut direkt an. Vor allem Feinstaub, dessen Partikel einen Durchmesser unter 10 Nanogramm haben und für uns unsichtbar sind, setzt sich leicht in die Hautporen; Abbauprodukte von Stickstoffdioxid und polyzyklische aromatische Hydrocarbone scheinen ob ihrer Reaktivität besonders schädlich zu sein. Die Partikel reagieren mit der obersten Hautschicht, die reich an Lipiden ist, und es werden freie Hydroxyl-Radikale gebildet. Das bedeutet massiven oxidativen Stress für die Zellstrukturen – erst recht, wenn Feinstaub auf eine ohnehin UV-geschädigte Haut trifft.

»Die proinflammatorischen Reize durch die Radikalverbindungen summieren sich mit einem vorhandenen UV-Schaden und einer eventuellen genetischen Disposition zu Lentigines«, fasste Bayerl zusammen. »Zwar sind solche Hyperpigmentierungen der Haut per se nicht beunruhigend. Doch um Erkrankungen auszuschließen, sollte man auffällige Flecken ebenso wie Muttermale regelmäßig von einem Hautarzt checken lassen.«

Wege des Verblassens

In den vergangenen Jahren haben sich wirkstoffhaltige Externa etabliert, die vorhandene Pigmentflecken aufhellen und on top noch den Teint auffrischen können – in der Kosmetik-Werbesprache ist dann vom Brown Spot Corrector, einer Even Brighter oder einer Hautton perfektionierenden Creme die Rede. Auch die Bezeichnung »Anti Pollution« ist gängig; der englische Begriff »pollution« kann mit »Belastung« oder »Umweltverschmutzung« übersetzt werden.

Enthalten sind sogenannte bleichend wirkende Substanzen wie Ascorbinsäure oder Niacinamid sowie Wirkstoffe, die den Turnover der Haut steigern wie Retinoide, Salicylsäure oder chemische Peelings mithilfe von Fruchtsäuren wie Glykol-, Milch- oder Zitronensäure. Die schälenden Substanzen wirken über die Eliminierung des Pigments in den Keratinozyten. In Abhängigkeit von der Konzentration der eingesetzten Substanzen erfolgt die Behandlung in Eigenanwendung oder beim Hautarzt. Auch die Laserung ist möglich.

Unter ärztlicher Kontrolle erfolgt der Einsatz von Hydrochinon, das Mittel der Wahl für die Therapie des Melasmas – eine der häufigsten Formen von Pigmentstörungen, die vor allem Frauen im gebärfähigen Alter betrifft. Die verstärkte Melaninproduktion ist hormonell bedingt, und braune bis braun-graue Verfärbungen an Stirn, Wange oder rund um den Mund sind teils so dominant, dass es entstellend wirkt.

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