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Umstellung rechtzeitig angehen

Welche Insulin-Präparate den Markt verlassen

Etwa jeder zehnte Diabetespatient erhält aktuell ein Humaninsulin. Nun hat nach dem Unternehmen Sanofi auch der Hersteller Novo Nordisk angekündigt, einige Insuline schrittweise vom Markt zu nehmen. Was ist zu beachten?
AutorKontaktPTA-Forum
Datum 07.11.2024  12:00 Uhr

»Es wird, soweit wir es jetzt absehen können, zu keinen Versorgungsengpässen mit Insulin an sich kommen, da es gute Alternativen zum Humaninsulin gibt«, beruhigt Andreas Fritsche, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), in einer Mitteilung. »Allerdings sollten wir bereits jetzt notwendige Maßnahmen für eine kontinuierliche Versorgung und Umstellung treffen, um Unsicherheiten vorzubeugen.«

Nach Angaben von Novo Nordisk werden die »frühen Insuline« der Firma stufenweise vom Markt gehen. Demnach laufen ab dem 2. Quartal 2025 die langwirkenden Basalinsuline Insulin detemir (Levemir®) und das NPH-verzögerte Humaninsulin Protaphane® aus und sind ab 2026 nicht mehr verfügbar. Die kurzwirksamen Humaninsuline (Actrapid®) und Mischinsuline (Actraphane®) sollen ab dem 1. Quartal 2026 eingestellt werden und ab 2027 nicht mehr verfügbar sein. Betroffen ist auch die Darreichungsform Fiasp PumpCart® mit dem Insulin-Analogon »fast acting Insulin aspart«, alle anderen Darreichungsformen von Fiasp® bleiben nach Herstellerangaben erhalten.

Für Patienten, die bislang Humaninsuline erhalten, können Insulin-Analoga eine Alternative sein. »Diese bieten Vorteile, wie eine schnellere oder verlängerte Wirkung und eine geringere Gefahr für Unterzuckerungen«, schreibt die DDG. Dennoch bedeute eine Umstellung immer einen Zusatzaufwand und müsse eng durch ein Behandlungsteam begleitet werden. »Die Dosierungen müssen sorgfältig angepasst werden und Beratung ist wichtig, um die Handhabung neuer Insulinpens oder spezifische Eigenschaften der Analoga zu verstehen«, so Fritsche. Bislang sind außerdem die Humaninsuline der Firma Eli Lilly weiterhin erhältlich, die ebenfalls eine Alternative darstellen. Ob auch dieser Hersteller plant, den Vertrieb bestimmter Insuline einzustellen, ist nicht bekannt.

Wie läuft die Umstellung ab?

Die DDG hat bereits Empfehlungen zu den möglichen Alternativpräparaten veröffentlicht. Dabei müsse immer die individuelle Situation des Patienten beachtet werden. Denn die Umstellungsdosis hänge von ganz verschiedenen Faktoren ab, wie der aktuellen Stoffwechselsituation, dem Körpergewicht und dem Alter. Wichtig sei, dass Ärzte und Patienten die Umstellung rechtzeitig planen und zu einem möglichst günstigen Zeitpunkt durchführen.

Die DDG empfiehlt aktuell folgendes Vorgehen bei der Umstellung

  • von einem Humaninsulin der Firma Novo Nordisk auf ein entsprechendes Humaninsulin der Firma Eli Lilly: keine Dosisanpassung erforderlich, Einweisung und Schulung zum neuen Pen
  • von dem kurzwirksamen Humaninsulin Actrapid® auf ein schnellwirksames Insulin-Analogon: keine größere Dosisänderung erforderlich; zu beachten (zum Beispiel beim Spritz-Ess-Abstand): schnellerer Wirkeintritt und kürzere Wirkdauer
  • von dem NPH-verzögerten Basalinsulin Protaphane® auf ein Basalinsulin-Analogon: bisherige Gesamt-Tagesdosis initial um etwa 10 bis 20 Prozent reduzieren; Vorteil: Resuspension wie bei Protaphane entfällt bei Analoga; Zusatzinfo: Die DDG empfiehlt die morgendliche Gabe bei 24-Stunden-wirksamen Analoga (geringeres Risiko nächtlicher Hypoglykämien, besser in Tagesablauf integrierbar)
  • von dem Basalinsulin-Analogon Levemir® auf ein anderes Basalinsulin-Analogon: individuelle Faktoren berücksichtigen, Dosisreduktionen von 10 bis 20 Prozent der Gesamt-Tagesdosis je nach neuem Präparat; zu beachten: Alternativ-Präparate (Insulin glargin, Insulin degludec und Insulin icodec) haben längere Wirkdauer; bei Typ-1-Diabetes laut DDG stärkere Effekte auf den Glucosestoffwechsel zu erwarten
  • von dem Mischinsulin Actraphane® (eingesetzt vor allem bei Typ-2-Diabetes) auf ein 24-Stunden-wirksames Basalinsulin-Analogon: langwirksamen Anteil des Mischinsulins zur Planung der Umstellungsdosis heranziehen; Dosis des neuen Insulins initial um 10 bis 20 Prozent reduzieren; gegebenenfalls Dosis der oralen Antidiabetika anpassen; Alternative zu Basalinsulin-Analoga: Umstellung auf ein noch verfügbares Mischinsulin mit rasch wirkenden Insulin-Analoga

Für Insulinpumpenträger, die Fiasp PumpCart® verwenden, gebe es Möglichkeiten die Therapie mit dem schnellwirkenden Insulin Fiasp fortzusetzen.

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