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Nocebo-Effekt

Welche Rolle die Psyche bei Gluten spielt

Es gibt Menschen, die weder an Zöliakie noch an einer Weizenallergie leiden und dennoch mit unangenehmen gastrointestinalen Symptomen auf Gluten reagieren. Wie kann das sein? Und was ist die Ursache für diese sogenannte Nicht-Zöliakie-Gluten-Sensitivität (NCGS)? Ein niederländisch-britisches Forscherteam ist der Lösung des Rätsels nun ein gutes Stück näher gekommen.
Katja Egermeier
15.01.2024  12:00 Uhr

Menschen, die an NCGS leiden, berichten meist über gastrointestinale Symptome wie Bauchschmerzen oder -beschwerden, Blähungen und veränderte Stuhlgewohnheiten sowie in geringerem Maße über extraintestinale Symptome wie Müdigkeit und Kopfschmerzen. Wie der Deutsche Allergie und Asthmabund (DAAB) kürzlich berichtet hat, deuten die Ergebnisse einer Studie jedoch darauf hin, dass die Symptome dieser Menschen weniger durch eine tatsächliche Glutenzufuhr ausgelöst werden, als durch eine negative Erwartungshaltung, sprich: den Nocebo-Effekt.

In der erwähnten Studie untersuchten Forschende die Auswirkungen der erwarteten gegenüber der tatsächlichen Glutenaufnahme anhand von 84 NCGS-Patienten im Alter von 18 bis 70 Jahren. Diese gaben an, sich nur bei glutenreduzierter Ernährung weitgehend beschwerdefrei zu fühlten. Sie wurden in vier Gruppen aufgeteilt, basierend auf der Erwartung, ein Woche lang morgens und mittags glutenhaltiges oder glutenfreies Haferbrot zu essen sowie auf der tatsächlichen Aufnahme von glutenhaltigem oder glutenfreiem Brot.

Im Ergebnis entwickelten vor allem zwei Gruppen gastrointestinale Symptome: die Gruppe, die erwartungsgemäß glutenhaltiges Brot erhielt als auch jene, die nur vermeintlich Gluten zu sich nahm. Den größten Einfluss auf Magen und Darm hatte dabei die Kombination aus Erwartung und tatsächlicher Glutenaufnahme. Das spiegelt den Forschenden zufolge einen Nocebo-Effekt wieder, selbst wenn ein zusätzlicher Effekt von Gluten nicht ausgeschlossen werden könne. Es werde deutlich, dass nicht nur die tatsächliche Aufnahme von Gluten, sondern auch die Erwartungshaltung der Betroffenen einen erheblichen Einfluss auf die Symptome habe. Wie die DAAB erklärt, passen diese Ergebnisse zu früheren Studien mit uneinheitlichen Effekten von Glutenzufuhr und Glutenentzug.

Die Forschenden vermuten nun, dass allein die Erwartung von Gluten über die Darm-Hirn-Achse Einfluss auf die Verdauung haben kann. Das unterstreiche die Bedeutung der psychologischen Komponente bei NCGS, bedürfe jedoch noch weiterer Forschung.

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