Wenn alles zu viel wird |
Verabschieden Sie sich von der endlosen To-Do-Liste: Anstatt lange Listen zu führen, konzentrieren Sie sich auf die ein bis drei wichtigsten Aufgaben des Tages oder der Woche. Diese »Needle Movers«, also Ausschlaggeber, wie Wilks sie nennt, sind die 1–3 Aufgaben, die Ihnen am wichtigsten sind und Sie bezogen auf Ihre persönlichen Werte am meisten weiterbringen. Er selbst notiert seine auf einem Post-it (auch weil nicht zu viel draufpasst) und wirft es weg, wenn sie erledigt sind.
Erlauben Sie sich, zu vergessen: Benutzen Sie ein »zweites Gehirn«, wie es der Autor Tiago Forte nennt. Das kann ein physisches Notizbuch, ein digitales Tool wie Notion oder Capacities oder Kalendererinnerungen sein. Je mehr Aufgaben und Informationen Sie so auslagern können, desto weniger muss Ihr Gehirn ständig überwachen. Wilks: »Man baut sich kein zweites Gehirn, um sich zu erinnern. Sie bauen es, damit Sie vergessen können.«
Übrigens: Es muss nicht an unerledigten Aufgaben liegen, wenn man nachts nicht schlafen kann: Der Zeigarnik-Effekt ist auch am Werk, wenn wir nicht aufhören können, eine Serie »durchzusuchten«. Die Folgen haben Cliffhanger, um unser Interesse aufrechtzuerhalten. Unsere Neugier zwingt uns, weiterzulesen oder – zu schauen, bis wir eine Auflösung finden – vorerst.
Ja, schreibt die Bildungswissenschaftlerin Kendra Cherry im Onlinemagazin verywellmind.com. Nämlich so:
Effizienter lernen: Experten empfehlen, Lerneinheiten in kürzere Abschnitte zu unterteilen und regelmäßige Pausen einzulegen, anstatt in langen Sitzungen Stoffe am Stück zu lernen. Diese Technik nutzt den Zeigarnik-Effekt, indem sie das Gehirn dazu anregt, sich auch während der Pausen mit dem Lernstoff zu beschäftigen. Dadurch könne es die Informationen noch besser speichern.
»Aufschieberitis« überwinden: Prokrastination, also das Aufschieben von Aufgaben, führt zu Stress und oft zu schlechten Ergebnissen. Durch den Zeigarnik-Effekt könne sie gemindert werden, so: »Fangen Sie mit dem ersten Schritt an. Egal, wie klein er ist.« Auch ein noch so kleiner Anfang sorgt dafür, dass die Aufgabe im Bewusstsein bleibt und man motiviert ist, sie zu beenden.