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Tanorexie

Wenn Bräunen zur Sucht wird

Trotz des Wissens um die Schädlichkeit von UV-Strahlen gilt eine »gesunde Bräune« noch immer als Schönheitsideal. Doch das Streben nach Bräune kann außer Kontrolle geraten und zur Sucht werden. Dann ist von Tanorexie oder Bräunungssucht die Rede.
AutorKontaktKatja Egermeier
Datum 31.05.2024  13:00 Uhr

Die Tanorexie – eine Wortschöpfung aus dem englischen Wort »tan« (Bräune) und Anorexie (Magersucht) – gilt als eigenständige psychische Erkrankung, bei der Menschen das übertriebene Verlangen haben, sich exzessiv zu bräunen. »Das Phänomen dieser psychischen Erkrankung ist schon in den 1950er-Jahren erstmalig beschrieben worden«, erklärt Professor Bernhard Baune, Direktor der Klinik für Medizinische Gesundheit am Universitätsklinikum Münster (UKM) in einer Pressemitteilung. Für ihn hat das viel mit dem Schönheitsideal der gebräunten Haut in unserer Kultur zu tun. Dennoch sei sie als eigenständige Erkrankung relativ unbekannt, weshalb die Dunkelziffer sicherlich sehr hoch sei.

Glücksgefühle durch UV-Licht

Wie bei anderen Süchten geht es auch bei der Tanorexie um Glücksgefühle. Beim Sonnenbad im natürlichen UV-A-Licht wird nicht nur Melanin ausgeschüttet, das eigentlich vor den UV-Strahlen schützen soll, sondern auch Dopamin, Serotonin, Noradrenalin, Endorphine und Vitamin D. Ähnliches gilt auch für Solarien, denn das verwendete künstliche Licht unterscheidet sich physikalisch nur wenig von natürlichem Licht.

Im Extremfall kann häufiges Bräunen – sei es in der Sonne oder auf der Sonnenbank – zu einem typischem Suchtverhalten führen. Baune: »Die Gedanken fokussieren sich auf die Möglichkeit, sich zu sonnen – und das immer häufiger, länger und intensiver. Ist das nicht möglich, erleben die Betroffenen das als stressvolle Entzugssymptomatik.« Die Folgen könnten Angsterkrankungen, Unruhe, Depressionen, der Verlust von Freundschaften und sozialer Rückzug sein –, »ganz zu schweigen von körperlichen Folgeerkrankungen wie etwa Schwarzem oder Weißem Hautkrebs«. Weitere Folgerisiken sind Pigmentstörungen und vorzeitige Hautalterung.

Schönheitsideal und geringes Selbstwertgefühl als Auslöser

Wie bei der Magersucht komme es auch bei Tanorektikern meist zu einer erheblichen Diskrepanz in der Selbsteinschätzung und der Bewertung durch Außenstehende. Während die Menschen im Umfeld häufig darauf hinwiesen, dass die Betroffenen genug gebräunt oder schon zu dunkel seien, empfänden sich diese immer noch als zu blass. Eine Behandlung müsse laut Baune eine Entwöhnung und Verhaltensänderung erreichen, dürfe jedoch auch die dahinterliegende Problematik – das Schönheitsideal – nicht vernachlässigen. Das gehe häufig mit einem verminderten Selbstwertgefühl einher.

Eine positive Entwicklung sieht Baune in der inzwischen stark sinkenden Zahl der Sonnenstudios. Er geht davon aus, dass es dadurch zukünftig weniger Tanorexie-Betroffene geben wird. Auch werde immer mehr Menschen bewusst, wie schädlich hohe UV-Strahlung ist.

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