Wenn die Hitze zur Gefahr wird |
Für die besonders heißen Sommer 2018 bis 2020 errechneten Experten kürzlich eine signifikant gestiegene hitzebedingte Sterblichkeit: »Insbesondere das Jahr 2018 liegt mit einer geschätzten Anzahl von etwa 8700 hitzebedingten Sterbefällen in einer ähnlichen Größenordnung wie die historischen Hitzejahre 1994 und 2003 (jeweils rund 10.000 Sterbefälle)«, schrieben Forschende vom Robert-Koch-Institut (RKI), dem Umweltbundesamt (UBA) und dem Deutschem Wetterdienst (DWD) jüngst im »Deutschen Ärzteblatt«. Für 2019 schätzen die Forschenden 6900 hitzebedingte Sterbefälle, für 2020 sind es 3700.
Hohe Lufttemperaturen und intensive Sonneneinstrahlung begünstigen nach Aussage des UBA die Bildung des Reizgases Ozon in Bodennähe. An solchen Tagen litten viele Menschen an Tränenreiz, Husten und Kopfschmerzen – und zwar unabhängig von der körperlichen Aktivität.
Eine mit den Beschwerden einhergehende verminderte Lungenfunktion bilde sich zwar meist nach Ende der Hitzeperiode vollständig zurück, sagen die UBA-Experten. Bei körperlicher Anstrengung könne das Ozon aber tief in das Lungengewebe vordringen und dort Gewebe schädigen und Entzündungen hervorrufen. Solche Reaktionen des Lungengewebes bilden sich dann nur teilweise zurück, es drohten Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.