Wenn Menschen ohne Punkt und Komma reden |
»Talkaholics« ist häufig nicht bewusst, wie sehr ihr ununterbrochener Redefluss andere stören oder belasten kann. / © Getty Images/Sergio Alejandro Mendoza Hochmann
Sie sprechen quasi ohne Punkt und Komma. Manche Menschen haben einen offensichtlichen Drang zum Reden. Das kann dem Gegenüber gehörig auf die Nerven gehen. Zum Beispiel die Kollegin, die bei der Teambesprechung Monologe hält. Der Nachbar, der einen beim Treffen offenkundig ohne Pause zutextet. Die Freundin, die in einem fort auf einen einredet und einem keinen Raum gibt, dass man selbst etwas erzählt.
Solche Menschen heißen auch »Talkaholics«. Und häufig ist ihnen nicht bewusst, dass ihr ununterbrochener Redefluss andere stören kann. Denn mitunter sendet das Gegenüber ein falsches Signal. Michaela Albrecht, Kommunikationstrainerin im hessischen Hohenroda, nennt ein Beispiel: »Wenn jemand zu dem Redeschwall des Gegenübers aus Höflichkeit nickt, obgleich es ihn nervt, kann dies der übermäßig mitteilsame Mensch als Interesse deuten«, sagt sie.
Wenn jemand ununterbrochen redet und dem oder der anderen keine Gelegenheit lässt, selbst etwas zu sagen, kann dies unterschiedliche Ursachen haben.
»Mitunter hat es auch etwas mit dem Alter zu tun, weshalb manche Menschen unaufhörlich auf andere einreden«, sagt Albrecht. Je älter man ist, desto mehr hat man zumeist erlebt – und manche Ältere verspüren den Drang, die dabei gemachten Erfahrungen weiterzugeben, damit andere davon profitieren könnten.