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Geruchs- und Geschmackssinn

Wenn Riechen und Schmecken verloren gehen

Riechen und Schmecken helfen dem Menschen, vor Gefahren zu warnen, etwa vor ungenießbaren Lebensmitteln. Fallen diese Sinne aus, beeinträchtigt das nicht nur Genuss und Lebensfreude.
Annette Immel-Sehr
13.01.2020  12:30 Uhr

Früher Hinweis

Geschmacksstörungen können als frühes Symptom eine neurologische Erkrankung anzeigen, zum Beispiel bei Parkinson, Epilepsie, Depression oder neurodegenerativen Erkrankungen.  Auch Schäden bestimmter Hirnnerven, verursacht durch eine Entzündung, Tumoren, einen Schädelbasisbruch oder eine Operation, können den Geschmackssinn beeinträchtigen. Schädigen eine Infektion, Eisenmangel, Erkrankungen der Mundschleimhaut oder Strahlen- und Chemotherapie die Geschmacksknospen, geht der Geschmackssinn ebenfalls oft (teilweise) verloren.

Ebenso verändert Mundtrockenheit das Geschmacksempfinden, da nicht ausreichend Speichel zur Verfügung steht, um Geschmacksstoffe optimal zu transportieren. Nicht zuletzt können Medikamente mit anticholinergen Eigenschaften das Vermögen zu schmecken mindern. Das gilt zum Beispiel auch für Chlorhexidin, Terbinafin, Penicillamin oder Vincristin.

Fast jeder hat wohl schon die Erfahrung gemacht, dass bei Schnupfen das Essen irgendwie nicht mehr schmeckt. Grund dafür sind nicht etwa die Geschmacksnerven, sondern ein eingeschränkter Geruchssinn. Denn er gehört dazu, soll Geschmack gut wahrgenommen werden. Das Gehirn verarbeitet die Impulse der Geruchs- und Geschmacksrezeptoren zusammen mit anderen sensorischen Informationen, wie Konsistenz und Temperatur des Essens. Erst im Zusammenspiel entsteht der vollständige Eindruck davon, wie etwas schmeckt.

Verlust mit Folgen

Als Anosmie bezeichnen Mediziner den Verlust des Geruchssinns. Er kann auftreten, wenn die Nasengänge so anschwellen oder verlegt sind, dass Gerüche nicht mehr bis zum olfaktorischen Epithel gelangen. Es genügt eine allergische Rhinitis mit stark geschwollener Schleimhaut, damit ein Geruch schlechter wahrgenommen wird. Auch Polypen, Infektionen in der Nase und Tumoren können den Weg zu den Riechzellen versperren.

Ist das olfaktorische Epithel selbst oder die Weiterleitung der Geruchsreize an das Gehirn beeinträchtigt, handelt es sich um eine nicht-sinunasale Riechstörung. Häufige Ursache für eine vorübergehende Störung sind Infektionen der oberen Atemwege wie eine Grippe. Auch eine chronische Nebenhöhlenentzündung kann das olfaktorische Epithel schädigen. Des Weiteren können Alzheimer-Demenz und einige andere degenerative Gehirnerkrankungen wie zum Beispiel Multiple Sklerose die Geruchsnerven beeinträchtigen. Schädigt sie eine Strahlentherapie oder eine Kopfverletzung, hält der Riechverlust lange an und bleibt unter Umständen bestehen. Als Auslöser für Geruchsstörungen kommen auch Arzneimittel infrage. Beschrieben ist diese Nebenwirkung für zahlreiche Arzneistoffe. Sie kann auch nach lang andauernder Anwendung abschwellender Nasentropfen auftreten.

Es ist schwierig, die beschriebenen Störungen zu behandeln. Zunächst einmal steht die Therapie der Grunderkrankung im Vordergrund, die den Verlust verursacht hat. Lässt sie sich erfolgreich behandeln, erholt sich das Riech- und Schmeckvermögen oft nach einiger Zeit wieder – andernfalls allerdings nicht. Auch die durch Arzneistoffe ausgelösten Beeinträchtigungen sind nach Absetzen der Substanzen meist reversibel.

Die Tatsache, dass sich Riech- und Schmeckzellen einschließlich der Nervenfasern nach einer Schädigung wieder erneuern können, ist eine tröstliche und daher wichtige Information für Betroffene. Je nach Situation kann regelmäßiges »Riechtraining« helfen, das Wahrnehmungsvermögen schneller wieder zu aufzubauen. Betroffene sollten dazu ihren Facharzt um Rat fragen.

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