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Hautkrebs

Werden Solarien verboten?

Die Deutsche Krebshilfe und die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) fordern ein bundesweites Verbot von Solarien. Jährlich verursache der Gebrauch dieser Geräte europaweit bei etwa 3400 Menschen schwarzen Hautkrebs.
dpa/PTA-Forum
04.02.2020  13:30 Uhr

In etwa 800 Fällen führe das zum Tod, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung von Krebshilfe und ADP, die beide Organisationen anlässlich des heutigen Weltkrebstages veröffentlichten.

Für Kinder und Jugendliche ist die Benutzung von Solarien in Deutschland bereits seit 2009 nicht mehr gestattet. Das Nutzungsverbot werde jedoch völlig unzureichend eingehalten, sagte Krebshilfe-Chef Gerd Nettekoven. Er verwies auf Zahlen des »Nationalen Krebshilfe-Monitorings zur Solariennutzung (NCAM)«, wonach es 2018 schätzungsweise 140.000 Minderjährigen gelungen sei, Zugang zu Solarien zu erhalten.

Eckhard Breitbart, Dermatologe und Vorsitzender der ADP sagte, es sei ein »wahnwitziger Trugschluss, dass gebräunte Haut immer noch als gesund und schön gilt«. Der Bräunungsprozess sei immer ein Hilfeschrei der Haut. »Jede Solariennutzung führt zu gesundheitlichen Schäden.«

Fachverband widerspricht

Der Bundesfachverband Besonnung, der nach eigenen Angaben rund 1200 große Sonnenstudios in Deutschland vertritt, will die Krebshilfe nun zur Abgabe einer Unterlassungserklärung auffordern, wie Sprecher Holger Ziegert der Nachrichtenagentur dpa sagte. Es gebe keine wissenschaftliche Grundlage für die Behauptungen der Krebshilfe, sagte Ziegert. »Eine moderate Solariumsnutzung steigert nicht das Risiko.« Mit moderat sind nach seinen Angaben nicht mehr als 50 Sonnenstudiobesuche im Jahr gemeint.

Auch die Aussage der Krebshilfe, wonach es zahlreichen Minderjährigen gelungen sein soll, Zugang zu Solarien zu erhalten, bezweifelt Verbandssprecher Ziegert. Der Anteil der unter 18-jährigen Solariennutzer habe schon vor dem Verbot bei unter 2 Prozent gelegen. Er spricht von populistischen Forderungen.

Testbesuche in Solarien?

Der SPD-Gesundheitspolitiker und Mediziner Karl Lauterbach widersprach dieser Darstellung und forderte anlässlich des heutigen Weltkrebstages schärfere Regeln für Sonnenstudios. Bei Solarien gebe es keine sichere Dosis, sagte Lauterbach der dpa. »Gebräunte Haut ist nicht gesund. Sie altert schneller und kann Vorstufen zum Krebs entwickeln.« Er schlägt Testbesuche vor, um zu prüfen, ob Solarien rechtswidrig Minderjährige unter die künstliche Sonne lassen. »Wir müssen die dafür vorgesehenen Strafen deutlich erhöhen. Es handelt sich um eine Körperverletzung, die nach Jahren zu einer Krebserkrankung führen kann.« Ein grundsätzliches Verbot für Erwachsene müsse überlegt werden, wenn es nicht gelinge, die Jugendlichen besser zu schützen.

Jährlich erkranken nach Angaben der Krebshilfe etwa 37.000 Menschen in Deutschland an einem malignen Melanom, dem schwarzen Hautkrebs. Die internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation WHO stufe sowohl die natürliche UV-Strahlung der Sonne als auch die künstlich erzeugte in Solarien in die höchste Risikogruppe der krebsauslösenden Faktoren ein, hieß es in der Mitteilung.

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