WHO sagt »Infodemie« den Kampf an |
Eine unüberschaubare Menge an Informationen kann sich laut WHO negativ auf die Gesundheit auswirken. / Foto: Getty Images/sekulicn
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Wissenschaftler aus zahlreichen Disziplinen und Ländern zusammengebracht, die eine völlig neue Forschungsdisziplin schaffen wollen: Infodemiologie. Das ist das Ergebnis einer Online-Konferenz, die am 21. Juli zu Ende gegangen ist. Beteiligt waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Disziplinen wie Mathematik, EDV, Soziologie, Psychologie, Gesundheit, Kommunikation und anderen.
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hatte schon zu Anfang der Coronavirus-Pandemie vor einer »Infodemie« gewarnt, die Menschen mit einer schier unendlichen Flut von Information zu erschlagen drohte. Darunter seien Falschinformationen und Verschwörungstheorien, die Menschen verunsicherten. Wie dieses Phänomen in den Griff zu bekommen ist, soll die Disziplin der Infodemiologie zu Tage fördern.
Eine unüberschaubare Menge an Informationen könne sich negativ auf die Gesundheit auswirken, so die WHO, etwa weil sie Stress und Sorgen verstärken und Menschen womöglich dahin trieben, gefährlichen Ratschlägen zu folgen. »Es war noch nie deutlicher als heute, dass Kommunikation eine wesentliche gesundheitspolitische Intervention ist, die ebenso wie Epidemiologie, Virologie und klinisches Management zur Bekämpfung von Pandemien beiträgt«, so die WHO.
Es sei nötig, den Informationsfluss in sozialen Medien messen zu können, sagte Pier Luigi Sacco von der Universität IULM in Mailand. Offene Fragen seien unter anderem, wie Menschen lernen können, gute von schlechten Quellen zu unterscheiden, wie Missverständnisse beim Informationsaustausch durch kulturelle Verschiedenheiten unterbunden werden können, wie effektiver kommuniziert werden könne.