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Gekommen, um zu bleiben

Wie chronischer Husten entsteht

Husten ist meist ein vorübergehendes Symptom, das gut behandelbar ist und absehbar von selbst wieder verschwindet. Manchmal aber bleibt der Husten und schränkt die Lebensqualität massiv ein. Wie es dazu kommt und was man gegen chronischen Husten tun kann.
Wiebke Gaaz
17.03.2023  08:00 Uhr

Sensibles System

Wie kann man die Entstehung eines chronischen Hustens erklären? Dabei helfe es, sich vorzustellen, dass die Hustenrezeptoren, die im gesamten Bereich der oberen und unteren Atemwege, am Zwerchfell, Magen, Speiseröhre und Kehlkopf (und weiteren Strukturen) vorhanden sind, auf eine bestimmte Empfindlichkeit eingestellt sind, sagte der Pneumologe. Die Hustenreaktion werde erst ausgelöst, wenn die Reizschwelle durch einen physiologischen Stimulus, beispielsweise Allergene, Chemikalien, Feinstaub oder zähen Schleim, überschritten wird. »Wenn dieses sensible System aber wie ein Thermostat in seiner Empfindlichkeit verstellt ist, dann tritt Husten bei normalerweise unterschwelligen Reizen auf«, erklärte Beeh. Ähnlich wie beim chronischen Schmerzsyndrom oder beim chronischen Juckreiz kommt der Kreislauf aus Aktivierung und Reaktion nicht mehr von selbst zum Stillstand, wird sogar durch wiederholtes Husten aufrechterhalten. »Dieses System wieder auf eine normale Empfindlichkeit zurückzuholen ist sicherlich eine große Herausforderung.« Zumindest bei den Formen des chronischen Hustens, denen Entzündungen zugrunde liegen, kann laut Beeh ein einfach zu bestimmender Biomarker eine Hilfe sein: FeNO (Fraktioniertes exhaliertes NO), also die Menge des Stickstoffmonoxids in der Ausatemluft. »Das ist ein wunderbarer Marker, weil der Patient bei erhöhtem FeNO wahrscheinlich auf die Behandlung mit inhalativen Corticosteroiden ansprechen wird.«

Hilfsmittel zur Schleimlösung

Ein Husten, dem die Ursache fehlt, werde zu einer eigenständigen Erkrankung, machte Professor Dr. Ludger Klimek vom Zentrum für Rhinologie und Allergologie Wiesbaden deutlich. Wichtig zu wissen sei hier, dass es noch keine zugelassene medikamentöse Therapie gegen chronischen Husten gibt. Alle Therapieversuche kommen off Label zum Einsatz und müssen gut mit dem Patienten kommuniziert werden. Auch COPD-Patienten stecken hier in einem Dilemma: Die zugelassenen Therapien zielen alle auf die Behandlung von Luftnot und Exazerbationen ab, adressieren aber nicht den Husten und die Schleimbildung, die die Betroffenen oft am meisten stören. Sie profitieren dann von einer Atemphysiotherapie. Effektive Hustentechniken mobilisieren das Sekret und machen es leichter abhustbar. Dafür gibt es in der Apotheke spezielle Hilfsmittel, die der Patient zuhause oder unterwegs zusätzlich anwenden kann, zum Beispiel Pari-PEP®, RC-Cornet®, VRP1®Flutter/GeloMuc® (baugleich). Logopädie kann bei Husten- und Räusperzwang hilfreich sein.

Respiratorische Viren verursachen einen Epithelschaden, der die darunter liegenden Strukturen freilegt. Da hier auch die C-Fasern des Vagusnervs enden, werden diese ständig durch Entzündungsmediatoren aktiviert, was den Hustenreiz immer wieder auslöst. Hier sehen beide Ärzte eine Domäne der pflanzlichen Arzneimittel in der symptomatischen Therapie des Hustens. »Es gibt erstaunlich gute Evidenz im Vergleich zu anderweitig eingesetzten Phytopharmaka«, so Klimek. Die pflanzlichen Wirkstoffe reduzieren die Reizsituation an den Hustenrezeptoren lokal im Rachen und am Kehlkopf. Empfehlenswert sei hier die Kombination aus Efeu und Thymian. Isländisch Moos und Eibisch haben eine mucilaginöse Wirkung direkt an der Schleimhaut. Das konsequente, manchmal wochenlange intensive Feuchthalten der Schleimhäute sei wichtig für deren Regeneration, sagte Klimek.

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