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Manchmal kaum zu spüren

Wie Entzündung krank macht

Rubor, Tumor, Calor, Dolor und Functio laesa – die fünf klassischen Entzündungszeichen formulierten bereits die römischen Ärzte Aulus Cornelius Celsus (etwa 25 v. Chr. bis 50 n. Chr.) und Galenos von Pergamon (etwa 130 bis 200 n. Chr.). Diese Symptome machen es auch dem Laien leicht, eine Entzündung zu erkennen. Doch nicht immer zeigt sich das Geschehen so eindeutig.
Edith Schettler
06.03.2020  16:01 Uhr

Den Prozess bremsen

Die Therapie akuter Entzündungen erfolgt in der Regel mit Nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAID, NSAP oder NSAR), die direkt in die Prostaglandinsynthese eingreifen. Neben den bekannten Wirkstoffen ASS, Ibuprofen und Diclofenac gehören auch Indometacin, Oxicame und Flufenaminsäure in diese Arzneistoffgruppe. Zur Behandlung des chronischen Entzündungsgeschehens bei degenerativen Gelenkerkrankungen sind die COX-2-Hemmer oder Coxibe zugelassen. Sie hemmen das Enzym Cyclooxygenase-2 und senken damit ebenfalls die Produktionsrate der Prostaglandine. Glucocorticoide bessern die Symptome einer Entzündung, dürfen aber den Therapieleitlinien zufolge wegen ihrer Nebenwirkungen nicht länger als sechs Monate zum Einsatz kommen. Sie dringen durch die Zellmembran hindurch und besetzen spezielle Glucocorticoid-Rezeptoren. Damit verhindern sie die Synthese zahlreicher proinflammatorischer Proteine.

Alter steigert Risiko

Wissenschaftler konnten nachweisen, dass eine Vielzahl von Krankheiten mit chronischen Entzündungen in Zusammenhang steht, so Diabetes, Morbus Crohn, Rheumatoide Arthritis, Asthma bronchiale, Multiple Sklerose, Neurodermitis oder Schuppenflechte. Gesichert ist auch der Zusammenhang zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und chronischer Parodontitis. Besonders gefährdet sind übergewichtige Personen, da vor allem das Bauchfett Stoffe, die Entzündungen auslösen enthält, etwa gesättigte Fettsäuren, Sauerstoffradikale und so genannte AGE-Proteine (Advanced Glycation Endproduct, Komplexe aus Proteinen und Einfachzuckern).

Die meisten chronischen Erkrankungen treten im Alter auf. Mit dem Körper altert auch das Immunsystem, der US-amerikanische Gerontologe Roy Walford (1924–2004) prägte hierfür den Begriff Immunoseneszenz.

Bereits mit der Geschlechtsreife bildet sich der Thymus zurück. Dieses beim Menschen hinter dem Brustbein befindliche sekretorische Organ bildet die T-Lymphozyten, die für die adaptive (erworbene) Immunantwort zuständig sind. Zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr kommt diese Produktion zum Stillstand, und im Immunsystem überwiegen die Effektor- und Gedächtniszellen. Diese produzieren Zytokine und Gamma-Interferon, das die Synthese von Stickstoffmonoxid und reaktiven Sauerstoffradikalen fördert. Der Vorrat an Zellen, die auf Antigene reagieren, nimmt immer weiter ab. Die Immunantwort verschiebt sich so mit zunehmendem Alter immer mehr in Richtung eines Entzündungsgeschehens. Die erhöhte Ausschüttung proinflammatorischer Botenstoffe wird als Inflammaging oder Entzündungsaltern bezeichnet. Verschiedenste chronische Alterserkrankungen wären demnach ein Resultat der veränderten Immunabwehr mit einem Überwiegen entzündlicher Prozesse im Alter

Lesen Sie dazu auch das Interview mit Professor Dr. Theo Dingermann »Am Anfang war die Entzündung«

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