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Unabhängigkeit

Wie Frauen finanziell vorsorgen

Die wenigsten Menschen verdienen so viel Geld, dass sie sich mit Fug und Recht als unabhängig betrachten könnten, auch im Alter. Doch besonders Frauen nehmen Gehaltseinbußen in der Zeit, in der die Kinder klein sind, noch immer zu oft hin, ohne finanziell für sich selbst zu sorgen. Wie finanzielle Unabhängigkeit trotz Familie gelingt, weiß die Finanzexpertin und Feministin Helma Sick. Die Grande Dame der Finanzberatung sprach mit PTA-Forum.
Isabel Weinert
11.02.2025  16:00 Uhr

PTA-Forum: Finanzielle Unabhängigkeit – ist das heute noch ein Thema?

Sick: Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet, dass jemand seinen Lebensunterhalt aus eigenem Geld bestreiten kann. Das ist gerade bei Frauen nicht immer der Fall. Die finanzielle Abhängigkeit vom Ehemann beginnt in der Regel mit dem ersten Kind. Die meisten Paare diskutieren gar nicht darüber, wer in Elternzeit geht. Es ist, wie mir sehr viele Frauen berichten, meist völlig klar, dass das die Frau sein wird. Nach der Elternzeit arbeitet sie dann oft Teilzeit. Bei fast 70 Prozent der berufstätigen Mütter ist das der Fall, oft mit kleiner Stundenzahl. Und sie bleiben häufig auch solange in Teilzeit bis das Kind/die Kinder erwachsen sind. Manche arbeiten sogar bis zum Rentenbeginn nur Teilzeit. Dass aus langer Teilzeit keine auskömmliche Rente entstehen kann, ist klar. Eigenes Geld, um privat Kapital zu bilden, ist meist auch nicht vorhanden.

PTA-Forum: Was sind die wichtigsten Punkte, um finanziell unabhängig zu werden?

Sick: Ein Kind hat zwei Eltern, deshalb sollte ein Paar besprechen, ob es die Elternzeit je zur Hälfte teilen kann, dann müsste keiner von beiden zu lange aus dem Beruf aussteigen. Nach der Elternzeit sollte man über Teilzeit langsam wieder in Vollzeit einsteigen. Wichtig ist außerdem, möglichst früh mit dem Sparen zu beginnen. Das gelingt auch mit kleinem Einkommen, denn schon ab 25 Euro monatlich kann man zum Beispiel bei vielen Aktienfonds einen Sparplan abschließen. Dieser monatliche Betrag sollte dann natürlich erhöht werden, sobald dies möglich ist, etwa nach einer Gehaltserhöhung. Ist mehr Geld vorhanden, weitet man die Geldanlage zum Beispiel auf mehrere Fonds aus. Unbedingt in Anspruch genommen werden sollten »Vermögenswirksame Leistungen«, die heute die meisten Arbeitgeber anbieten. Das sind meist 40 Euro monatlich, die in eigens dafür angebotene Aktienfonds investiert werden können.

PTA-Forum: Was sollten Frauen bei einem Ehevertrag beachten?

Sick: Bei Eheverträgen wie ich sie verstehe geht es nicht um die Verteilung von Vermögen, sondern um Konfliktvermeidung im Alltag. Es geht darum, dass das Paar diskutiert über die wichtigsten Fragen des Zusammenlebens und sich einigt, zum Beispiel: Wer geht in Elternzeit, wenn ein Kind kommt oder kann die Elternzeit auf beide hälftig aufgeteilt werden? Wenn beide wollen, dass die Frau zu Hause bleibt, dann sollte bei der Deutschen Rentenversicherung die Höhe der Rentenlücke erfragt werden. Denn sie verdient ja kein Geld und zahlt auch nicht in die Rentenkasse ein. Diese Rentenlücke muss dann aus dem Haushaltseinkommen mit einem Sparplan gefüllt werden. Auch dies gilt es in einem Ehevertrag festzuhalten.

Eine weitere zu klärende Frage lautet: Wie teilen wir die Haus- und Sorgearbeit (Care-Arbeit) gerecht auf? Bisher machen ja 80 Prozent dieser Arbeit die Frauen, auch wenn sie berufstätig sind. Das geht wirklich nicht. Das sind nur die wichtigsten Punkte. Wichtig ist, wie schon gesagt, dass ein Paar überhaupt erst mal über diese Dinge spricht, denn das ist noch immer nur selten der Fall.

PTA-Forum: Was sollten Frauen beachten, wenn sie Teilzeit arbeiten?

Sick: Sie sollten die Teilzeit nicht zu lange ausdehnen. Sie geht massiv zu Lasten der späteren Rente. Sollten beide Ehepartner wünschen, dass die Frau dauerhaft Teilzeit arbeitet, sollte, wie schon gesagt, der Mann die dadurch entstehende Rentenlücke durch einen Sparplan ausgleichen. Wie hoch die Rentenlücke sein wird, kann man bei der Deutschen Rentenversicherung erfragen.

PTA-Forum: Lohnt es sich in jedem Alter, mit dem Sparen zu beginnen und wie geht man dafür konkret vor?

Sick: Mit dem Sparen beginnt man am besten so früh wie möglich, weil dann eine lange Anlagezeit möglich ist, das Geld also nicht bald wieder benötigt wird. Das heißt, das Geld kann über Jahre hinweg gewinnbringend »arbeiten«. So wächst auch aus kleinen Beträgen eine stattliche Summe. Man kann natürlich in jedem Alter mit dem Sparen beginnen. Wer aber zum Beispiel mit 50 erst anfängt, fürs Alter Geld zurück zu legen, muss schon eine deutlich höhere Summe aufwenden, um in den verbleibenden Jahren bis zur Rente noch einen stattlichen Betrag zu erreichen.

PTA-Forum: Vielen Dank für das Gespräch.

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