Wie geht es weiter nach dem Protestmonat? |
Beim Deutschen Apothekertag 2023 kündigte die ABDA die Pläne für den Protestmonat November an. / Foto: PZ/Alois Müller
Overwiening bedankte sich in einer Video-Botschaft an die Apothekenteams für die große Geschlossenheit während der Proteste in Schwerin, Hannover, Dortmund, Stuttgart und Dresden. Besonders beeindruckt habe sie, dass es die Apothekerschaft als vergleichsweise kleiner Berufsstand geschafft habe, »eine unheimliche Stärke zu zeigen«.
Diese Stärke und Geschlossenheit benötige der Berufsstand auch in den kommenden Wochen und Monaten, um Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) mit seinen »als Reformpläne getarnten Pläne zur Liberalisierung des Apothekenmarktes« nicht durchkommen zu lassen.
Als erste Erfolge sieht Overwiening, dass viele Politikerinnen und Politiker darauf aufmerksam gemacht wurden, wie es um die Apotheke vor Ort steht. Bei den Demonstrationen hatten mehrere Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Ländern die Apothekenteams unterstützt und auch die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) hatte sich für eine wirtschaftliche Stärkung der Apotheken ausgesprochen. »Das ist etwas, das uns in Berlin natürlich hilft«, so Overwiening.
Denn mit dem großen Zuspruch aus den Ländern will die ABDA auch bei den Regierenden in Berlin ein Umdenken erreichen. Zum einen bei der geplanten Liberalisierung, die Overwiening als »Trojanisches Pferd« bezeichnete, zum anderen aber bei der nötigen wirtschaftlichen Stärkung der Apotheken. Davon müssten die Abgeordneten im Bundestag überzeugt werden. Die ABDA will aber auch in den Ländern und Landkreisen der Parlamentarier weitere Gespräche führen.
Overwiening umschrieb die nächsten Schritte so: »Je nach Verlauf der politischen Gespräche, nach Outcome, werden wir dann die nächsten Stufen entscheiden: Ob wir weiter in politische Gespräche gehen oder ob wir doch wieder in die nächste Eskalationsstufe gehen.«